Tausendsassa, Wunderheiler oder Wurzel des Bösen?
Europäischer Stammzell-Tag „UniStem Day 2018“– Heidelberg war dabei!
Am 16. März stand ein spannendes Thema auf dem Stundenplan: Stammzellen. Über 1000 Oberstufenschülerinnen und -schüler in elf deutschen Städten besuchten Institute und Universitäten und informierten sich über Stammzellen in Forschung und Medizin sowie über Berufsfelder der Biomedizin. In Heidelberg luden das Deutsche Krebsforschungszentrum, das Universitätsklinikum und die Universität zum dritten Mal zu Vorträgen und Laborbesuchen ein. Dahinter steckt eine europäische Idee: Rund 27.000 junge Menschen in zehn europäischen Ländern lernen am UniStem Day diese Tausendsassas unter den Zellen näher kennen.
Über 200 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus ganz Süddeutschland kamen am Freitag, 16. März 2018, ins Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ).Bei Vorträgen, Laborführungen, Diskussionsrunden und im direkten Gespräch mit Experten informierten sich die Jugendlichen über aktuelle Aspekte der biologischen Grundlagenforschung, etwa über die Rolle von Stammzellen während der Entwicklung oder bei der Entstehung von Krebs. Sie diskutierten mit Experten ethische Fragen, erfuhren die Chancen und Grenzen der potenziellen medizinischen Anwendung von Stammzellen, und lernten gleichzeitig auch verschiedene Berufsfelder der Biomedizin kennen.
Neben Wissenschaftlern aus dem DKFZ beteiligten sich auch das Life Science Lab des DKFZ, Gruppen des Stammzellinstituts HI-STEM, des Center for Organismal Studies (COS) der Universität sowie der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg.
Das Anliegen des UniStem Day ist es, Schülerinnen und Schülern Wissen über den aktuellen Stand und das Potenzial der Stammzellforschung näherzubringen. Die Stammzellforschung entwickelt sich derzeit so rasant, dass sie sich kaum im schulischen Lehrplan abbilden lässt. Der UniStem Day möchte Neugierde fördern, Fragen vertiefen und Fakten vermitteln. 2009 als Projekt der Universität Mailand gestartet, beteiligten sich dieses Jahr 74 Institute und Forschungseinrichtungen in 54 europäischen Städten am UniStem Day; etwa 27.000 europäische Jugendliche nahmen teil. Das German Stem Cell Network* (GSCN) ist Initiator und zentrale Koordinierungsstelle der Aktivitäten in Deutschland.
*Das deutsche Stammzellnetzwerk (German Stem Cell Network (GSCN)) hat zum Ziel, Synergien zwischen allen Bereichen der grundlagenorientierten und angewandten Stammzellforschung zu schaffen und eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Bildung, Politik und Gesellschaft zu bilden. Zentrale Aufgabe des GSCN ist es, die in Deutschland vorhandenen Kompetenzen auf dem Gebiet der Stammzellforschung zu bündeln und Synergien mit den Gebieten der Regenerativen Medizin zu entwickeln, um so neue nationale und internationale Forschungsaktivitäten und Translationskooperationen herbeizuführen. Des Weiteren soll durch Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit eine zielgruppengerechte Information und Aufklärung über diesen Forschungsbereich stattfinden.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.