Pressemitteilungen
ERC Starting Grant für DKFZ-Forscher Jens Puschhof
Die Fördermittel des Europäischen Forschungsrats (ERC) gelten als Ritterschlag für Wissenschaftler aller Karrierestufen. Mit seinen „Starting Grants" will der ERC exzellenten Nachwuchsforschern den Weg in eine unabhängige Karriere ebnen. Dieses Jahr erhält Jens Puschhof vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) die renommierte Förderung. Die Fördermittel ermöglichen Puschhof zu untersuchen, welche Rolle Bakterien, die Krebsmetastasen besiedeln, bei der Ausbreitung des Tumors im Körper spielen. Die Ergebnisse könnten neue Wege aufzeigen, die gefährlichen Krebsabsiedlungen einzudämmen oder zu verhindern.
Bier, Wein und Sekt erst ab 18: Steigende Zustimmung zu einem einheitlichen Mindestabgabealter für Alkohol
Je früher junge Menschen anfangen, Alkohol zu trinken, desto größer ist ihr Risiko, abhängig zu werden. Derzeit dürfen Jugendliche in Deutschland schon ab 14 Jahren Bier, Wein und Sekt trinken – wenn eine erziehungsberechtigte Person dabei ist. Ab 16 Jahren dürfen sie diese Getränke eigenmächtig erwerben und konsumieren. In vielen anderen europäischen Ländern dürfen Minderjährige gar keinen Alkohol kaufen. In Deutschland steigt die Zustimmung in der Bevölkerung, das Mindestalter für den Erwerb und Konsum aller alkoholischen Getränke einheitlich auf 18 Jahre anzuheben. Das zeigt eine Umfrage, die das Deutsche Krebsforschungszentrum in Auftrag gegeben hat.
Epigenetische Veränderung programmiert Astrozyten zu Hirnstammzellen um
Ruhende Hirnstammzellen unterscheiden sich kaum von normalen Astrozyten, die im Gehirn die Nervenzellen unterstützen. Wie können nahezu identische Zellen so unterschiedliche Funktionen wahrnehmen? Der Schlüssel liegt in der Methylierung ihres Erbguts, die diesen speziellen Astrozyten Stammzell-Eigenschaften verleiht. Das veröffentlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Universität Heidelberg in der Fachzeitschrift Nature. Die Forschenden zeigten an Mäusen, dass experimentell ausgelöster Durchblutungsmangel im Gehirn die Astrozyten epigenetisch zu Hirnstammzellen umprogrammiert, die wiederum Nervenvorläuferzellen hervorbringen können. Diese Entdeckung zeigt, dass Astrozyten möglicherweise für die regenerative Medizin genutzt werden könnten, um geschädigte Nervenzellen zu ersetzen.
Schneller zur personalisierten Immuntherapie
Woran genau erkennt das Immunsystem eine Krebszelle? Die Kenntnis der potentiellen Zielstrukturen für die Abwehrzellen ist Grundvoraussetzung für die Entwicklung personalisierter Krebs-Immuntherapien. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem NCT Heidelberg veröffentlichen ein auf Massenspektroskopie basierendes hochempfindliches Verfahren, um solche tumorspezifischen „Neoepitope" zu identifizieren. Das Analyseverfahren ist auf die Detektion dieser selten vorkommenden Proteinfragmente ausgelegt und kommt mit geringsten Mengen an Probenmaterial aus.
Hohe Auszeichnung für Lena Maier-Hein vom DKFZ
Der Landesforschungspreis Baden-Württemberg für Spitzenleistungen in der angewandten Forschung geht dieses Jahr an Lena Maier-Hein vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Die Jury zeichnet damit ihre Pionierarbeit zur Entwicklung und Validierung neuer Methoden der KI-basierten Bildgebung aus. Die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung wird bei einer Festveranstaltung am 22. Oktober vergeben.
Neuer Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs soll auch therapeutisch wirken
Ein neuer Impfstoff gegen krebserregende humane Papillomviren (HPV) soll vor allem in Entwicklungsländern dazu beitragen, die Rate an HPV-Impfungen zu steigern. Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben dazu ein völlig neues Impfkonzept entwickelt. Die Vakzine ist kostengünstig und schützt Mäuse vor fast allen krebserregenden HPV-Typen. Über die Prävention vor Neuinfektionen hinaus löst der Impfstoff auch zelluläre Immunantworten gegen HPV-infizierte Zellen aus und kann daher möglicherweise auch therapeutisch gegen bereits existierende Infektionen wirken.
„Warum gerade ich?“ – Krebsursachen aus Patientensicht und die Fakten
„Seit ich von meinem Krebs weiß, frage ich mich, was bei mir falsch gelaufen ist?" Solche oder ähnliche Fragen stellen sich viele Menschen, die mit einer Krebs-diagnose konfrontiert werden. Dass Betroffene nach einer Erklärung suchen oder eigene Theorien zur Krankheitsursache entwickeln, ist nachvollziehbar und verständlich. Aber wie wahrscheinlich ist es, im Nachhinein eine eindeutige Ursache ausfindig machen zu können? Dazu Erläuterungen des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Verbotene Werbung: Deutsche Rapper werben in den sozialen Medien für Shisha-Tabak und E-Zigaretten
Über 40 Prozent der bekanntesten deutschen Rap-Musiker werben in den sozialen Medien für E-Zigaretten oder Shisha-Tabak und umgehen damit das bestehende Werbeverbot. Das fanden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) bei einer Auswertung von Social-Media-Daten im Januar 2024 heraus. Da die vermarkteten Produkte vor allem eine junge Zielgruppe ansprechen, sollte die bestehende Gesetzgebung besser kontrolliert werden, um Kinder und Jugendliche vor den gesundheitlichen Risiken von Tabak und verwandten Produkten zu schützen.
Prostatakrebs: KI soll dazu beitragen, unnötige Biopsien zu vermeiden
Für welche Männer ist bei einem erhöhten PSA-Wert eine Biopsie erforderlich, um einen Verdacht auf Prostatakrebs zu bestätigen oder auszuräumen? Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg zeigen in einer retrospektiven Studie: Durch die Kombination von Risikomarkern, systematischer Befundung der MRT-Aufnahmen und künstlicher Intelligenz (KI) kann das Risiko für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms präziser als bisher vorhergesagt werden. Bei Männer mit einem geringen Risiko ist dann möglicherweise keine Gewebeentnahme erforderlich.
Zielgerichtete Therapie bei Krebs unbekannten Ursprungs
Ermutigende Ergebnisse einer großen internationalen Studie unter Heidelberger Federführung sind aktuell im Fachjournal Lancet erschienen: Im Erbgut von Krebszellen mit unbekanntem Ursprungsgewebe finden sich zahlreiche Angriffspunkte für gezielt wirkende, bereits verfügbare Medikamente, die gegen andere Krebsformen entwickelt wurden. Diese unterdrückten die Erkrankung signifikant länger als eine Chemotherapie.