Stabsstelle Krebsprävention und WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle
Das tun wir
© DKFZ, Stabsstelle Krebsprävention
Stabsstelle Krebsprävention
Die Stabsstelle Krebsprävention des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hat den Auftrag, einen spürbaren Beitrag zur Reduzierung von vermeidbaren Krebsrisikofaktoren zu leisten. Lange Zeit lag der Arbeitsschwerpunkt wegen des besonders hohen Präventionspotenzials im Wesentlichen auf der Reduzierung des Tabakgebrauchs. Ziel ist es, dazu beizutragen, den individuellen und gesellschaftlichen Schaden, den das Rauchen verursacht, zu verringern. Seit einigen Jahren gehört daneben zunehmend die Verringerung anderer Krebsrisikofaktoren zum Aufgabenfeld der Stabsstelle Krebsprävention. So ist es ein bedeutendes Ziel der Stabsstelle Krebsprävention, die HPV-Impfung zu fördern, um durch eine erhöhte Impfquote das Ziel der WHO, bis 2030 90 Prozent der 15-jährigen Mädchen gegen HPV geimpft zu haben und so HPV-bedingte Krebsarten letztendlich zu eliminieren. Daneben soll die Stabsstelle Krebsprävention das Bewusstsein für die Gesundheitsgefahren des Alkoholkonsums – insbesondere für dessen krebserzeugende Wirkung – erhöhen und schließlich zu einer Verringerung des Alkoholkonsums beitragen. Außerdem ist die Stabsstelle Krebsprävention aktiv in den Bereichen Adipositasprävention und Förderung von Bewegung.
WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle
Im Jahr 2002 erhielt die Stabsstelle Krebsprävention von der Weltgesundheitsorganisation die Anerkennung als WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle (WHO-CC). Dieses hat den Auftrag, über die Gesundheitsgefahren des Tabakkonsums zu informieren und gesundheitspolitische Maßnahmen zur Verringerung des Tabakgebrauchs zu unterstützen. Seit der letzten Redesignation im Jahr 2021 gehört es ebenfalls zu den Aufgaben des WHO-Kollaborationszentrums, über die Risiken des Alkoholkonsums, insbesondere im Zusammenhang mit dem Rauchen, aufzuklären und gesundheitspolitische Maßnahmen zur Senkung des Alkoholkonsums zu unterstützen. Das WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle wird vom Bundesministerium für Gesundheit finanziell gefördert.
Kooperationen
Die Stabsstelle Krebsprävention/das WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle kooperiert mit verschiedenen nationalen und internationalen Allianzen aus Fachgesellschaften aus den Bereichen Medizin und Public Health, um gemeinsam wirksame Maßnahmen zur Prävention von Krebs zu erwirken. Als Partnerorganisationen sind insbesondere hervorzuheben: das Aktionsbündnis Nichtrauchen, die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten, Smokefree Partnership und das European Network for Smoking and Tobacco Prevention. Im Bereich HPV-Prävention vernetzt die Stabsstelle Krebsprävention relevante Akteure im Bereich der HPV-Prävention, um Kompetenzen, Ressourcen und Kräfte zur Umsetzung wirksamer HPV-Präventionsmaßnahmen zu bündeln. Kooperationen bestehen insbesondere mit dem Robert Koch-Institut, der Nationalen Lenkungsgruppe Impfen, der Stiftung Deutsche Krebsgesellschaft und der Preventa-Stiftung.
Struktur und Finanzierung
Das Heidelberger WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle ist im Deutschen Krebsforschungszentrum angesiedelt und eng mit der Stabsstelle Krebsprävention verbunden. Die Finanzierung erfolgt durch das Deutsche Krebsforschungszentrum, das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, durch Drittmittel, Spenden und durch Fortbildungsveranstaltungen.
Finanzielle Zuwendungen durch die Tabakindustrie und E-Zigarettenhersteller werden abgelehnt, da die Ziele dieser Industrien – gesundheitlich schädliche oder zumindest bedenkliche Produkte an eine möglichst große (und junge) Kundschaft zu verkaufen – nicht mit dem Ziel des DKFZ – der Bevölkerung möglichst großen Gesundheitsschutz zu verschaffen – vereinbar sind. Daher besteht im Deutschen Krebsforschungszentrum für alle Abteilungen ein Ethischer Kodex zur Ablehnung von Tabakindustriegeldern.
Die Stabsstelle Krebsprävention wurde von 2009 bis 2016 finanziell gefördert durch die Klaus Tschira Stiftung gGmbH.