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Biologische Sicherheit

Biologische
Sicherheit

© DKFZ / Jutta Jung

Der Arbeitsalltag für die über 1.300 Wissenschaftler am DKFZ spielt sich größtenteils in Laboren verschiedener Sicherheitsstufen ab. Die entsprechenden Sicherheitsstufen (am DKFZ S1-S3) basieren auf der Risikoeinstufung der durchgeführten biologischen oder biomedizinischen Arbeiten. Sie spiegeln sich im Aufbau der Labore, deren Ausstattung sowie der Einhaltung bestimmter Arbeitspraktiken und der dabei zu tragenden Schutzausrüstung wider. Diese Vorkehrungen dienen zum einen dem Schutz der Beschäftigten und zum anderen dem Schutz der Umwelt und Bevölkerung. Die Biologische Sicherheit am DKFZ verantwortet und kontrolliert den sicheren Umgang mit natürlichen biologischen Arbeitsstoffen sowie gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in den unterschiedlichen Laborbereichen des DKFZ und sorgt gleichsam dabei für die Einhaltung der zahlreichen gesetzlichen Vorgaben und Regelungen.

"Wir tragen Sorge dafür, dass unsere Mitarbeiter in den Laboren des DKFZ abends so gesund nach Hause gehen, wie sie morgens gekommen sind."

Dr. Timo Kehl, Leiter der Biologischen Sicherheit am DKFZ
© DKFZ / Jutta Jung

Dr. Timo Kehl ist Leiter der Biologischen Sicherheit am DKFZ. Im Interview erklärt er, warum sein Aufgabenbereich eine zentrale Rolle für eine Forschungseinrichtung wie das DKFZ spielt.

 

Sie leiten die Biologische Sicherheit am DKFZ. Worin genau besteht Ihre Aufgabe?
Wir betreiben am DKFZ etwa 20.000 qm Laborfläche der Sicherheitsstufen S1-S3, auf der die zahlreichen Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen biologischen Arbeitsstoffen forschen. Darin verbirgt sich ein breites Portfolio potentiell möglicher Gefährdungen für die Mitarbeiter und unsere Umwelt – von möglichen Infektionen, über Intoxikation, allergische Reaktionen bis hin zur ungewollten Freisetzung in die Umwelt. Insgesamt kann man sagen, dass ich gemeinsam mit meinem Team dafür Sorge trage, dass unsere Mitarbeiter in den Laboren des DKFZ abends so gesund nach Hause gehen, wie sie morgens gekommen sind.
Die Sicherheit im Labor liegt in erster Linie in der Verantwortung der Vorgesetzten und Labormitarbeiter und die einzelnen Mitarbeiter sind für ihre eigene Sicherheit und die ihrer Kollegen verantwortlich. Genau an diesem Punkt setzen wir an: Wir unterstützen unsere Wissenschaftler mit entsprechendem Fachwissen im Umgang mit den zahlreichen biologischen Arbeitsstoffen, dedizierten Handlungsanweisungen, Hygieneplänen, Beratung bei der Beschaffung von Laborgeräten, Laborumbauten, Verhalten im Labor und vielem mehr. Zudem ist in Deutschland der Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen durch mehrere Gesetze sehr genau geregelt. Alle am DKFZ durchgeführten Tätigkeiten müssen bei den Regierungsbehörden angemeldet, die Arbeiten im Detail dokumentiert sein und den regelmäßigen Prüfungen der Regierungsbehörden standhalten. In diesem Rechtsrahmen kontrolliere und überwache ich mit meinem Team als „Beauftragte für Biologische Sicherheit" die Umsetzung der Gesetze, nämlich die des Gentechnikgesetzes, des Infektionsschutzgesetzes und der Biostoffverordnung. Die gesamten behördlichen Vorgänge am Zentrum laufen über die Biologische Sicherheit. Außerdem unterstützen wir die wissenschaftlichen Arbeitsgruppen und das DKFZ im Vorfeld und bei den regelmäßigen Audits der Behörden.
Weiterhin vertrete ich in meiner Funktion als „Betreibervertreter" den Vorstand des DKFZ in allen Fragen und Angelegenheiten zur Biologischen Sicherheit nach innen und außen. Damit bin ich z. B. der direkte Ansprechpartner für die unterschiedlichen Regierungsbehörden.

Warum ist Biologische Sicherheit ein zentrales Thema in einer biomedizinischen Forschungseinrichtung?
In biomedizinischen Forschungseinrichtungen wie dem DKFZ wird mit diversen gentechnisch veränderten Organismen, Mikroorganismen (Bakterien und Viren) und medizinischem Untersuchungsgut gearbeitet. Das DKFZ nutzt diese biologischen Arbeitsstoffe, um zu erforschen, wie Krebs entsteht und um neue Präventions- und Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Diese Arbeiten können je nach Umstand mit einem gewissen Risiko für die Wissenschaftler selbst, für Kollegen im Labor und sogar für die Umwelt verbunden sein. Zum einen könnten sich Personen durch Unfälle mit biologischen Arbeitsstoffen infizieren und ihrerseits Kollegen oder weitere Mitmenschen ungewollt anstecken und damit Erreger nach außen verschleppen. Zum anderen könnten Mikroorganismen versehentlich durch die Luft oder Abwasser aus dem Labor in die Umwelt gelangen.
Aufgabe der Biologischen Sicherheit ist es, die Risiken, die von biologischen Arbeitsstoffen ausgehen, zu bewerten und Maßnahmen zu erarbeiten und zu treffen, sodass alle Wissenschaftler, Mitarbeiter, die Bevölkerung und unsere Umwelt vor den möglichen Gefahren, die die Forschung in sich birgt, geschützt bleiben. Bei solchen Risikobewertungen und Ableitung der entsprechenden Maßnahmen betrachten wir z. B., wer potentiell von einer Infektion betroffen sein könnte, auf welchem Weg und wie schnell dies geschehen könnte und wie hoch letztlich die Wahrscheinlichkeit einer Infektion ist, sofern man mit entsprechenden Erregern in Kontakt gekommen ist. Neben Infektionen spielen auch mögliche allergene Wirkungen eine wichtige Rolle und in allen Fällen selbstverständlich die Betrachtung verfügbarer Therapieoptionen.
Es gibt in Deutschland eine Vielzahl an komplexen Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen, die die Forschungszentren umsetzen müssen. Für ein Zentrum wie das DKFZ wäre es sehr ineffizient, wenn sich jede Arbeitsgruppe separat um diese Belange kümmern müsste. Daher hat das DKFZ seit fast 30 Jahren einen Ausschuss für Biologische Sicherheit und eine dedizierte Einheit, welche sich um diese Belange kümmern und ist damit auch für andere Einrichtungen wegweisend und Vorbild, was Organisationsstruktur und Umfang in diesem Bereich betrifft. Dabei hat sich die Biologische Sicherheit am DKFZ bereits sehr früh zu eigen gemacht, sich der zunehmenden Komplexität und Geschwindigkeit der Forschung stetig anzupassen und bietet den Wissenschaftlern und Arbeitsgruppen neben den klassischen Beratungen und Audits ein breites Portfolio an Dienstleistungen und Unterstützung an, damit die regulatorischen Elemente unter keinen Umständen zum Nadelöhr der Forschung werden.
Dies reicht von vollständig bilingualen Arbeitsdokumenten und Verfahren bis hin zum Management der zentralen S2/S3-Labore am DKFZ. Diese zentralen Labore bieten den Forschern ein modernes Arbeitsumfeld, in dem sie die risikoreichere Forschung sicher, schnell, ressourcenschonend und mit minimalem organisatorischen sowie behördlichen Aufwand durchführen können.

In den Laboren des DKFZ wird mit biologischen Arbeitsstoffen, genetisch veränderten Organismen und Krankheitserregern gearbeitet, die unterschiedliche Gefährdungspotenziale für die Mitarbeiter mit sich bringen. Wie werden die Wissenschaftler und Biologielaboranten hierfür geschult?
Der sichere Betrieb eines Labors hängt in hohem Maße vom Verantwortungsbewusstsein und der Fachkenntnis der Vorgesetzten und einzelnen Mitarbeiter ab. Daher ist es unerlässlich, dass alle laborassoziierten Mitarbeiter regelmäßig mit Sicherheitsschulungen und Weiterbildungen auf dem Laufenden bleiben. Hierzu finden in allen Abteilungen jährliche Laborunterweisungen statt, bei denen auf die spezifischen Gefährdungen im jeweiligen Umfeld im Detail eingegangen wird. Auf Wunsch unterstützen, beraten und schulen wir die einzelnen Abteilungen hierbei. In Zusammenarbeit mit der Gruppe Aus- und Weiterbildung bieten wir den Auszubildenden bereits zu Beginn ihrer Ausbildung maßgeschneiderte Workshops und Unterrichtseinheiten zum Thema Biologische Sicherheit an, um von Anfang an die notwendigen Kenntnisse im Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen und zum sichereren Laborbetrieb zu vermitteln. Zudem haben wir sehr intensive Betreuungsprozesse für neue Arbeitsgruppen und internationale Forschungsgruppen, um alle Mitarbeiter im Haus auf den gleichen Sicherheitsstandard zu bringen und bestmöglich zu unterstützen – dies wird meist in Form von persönlichen Gesprächen und gruppeninternen Trainings wahrgenommen. Dabei liegt der Fokus natürlich auch auf den zentralen S2/S3-Sicherheitslaboren, da hier der Betreuungs- und Informationsaufwand aufgrund der einzuhaltenden Sicherheitsregeln und gesetzlichen Vorgaben wesentlich umfangreicher ist. Zusätzlich steht allen Mitarbeitern im Haus auf den Intranet-Seiten der Biologischen Sicherheit eine Vielzahl an Informationsmaterial, Handlungsanweisungen, Vorlagen und Infografiken zur Verfügung.

Kontakt

Biologische Sicherheit
Tel: +49 6221 42 3667
E-Mail: biosafety@dkfz.de

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