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Ralf Bartenschlager mit Robert-Koch-Preis ausgezeichnet

Nr. 40c | 07.09.2015

Der Robert-Koch-Preis 2015 geht an die Professoren Ralf Bartenschlager und Charles Rice. Die Preisträger legen die Grundlage für dramatische Fortschritte bei der Therapie der Hepatitis-C-Infektion. Ebenfalls ausgezeichnet wird Professor Peter Piot für seine Mitentdeckung des Ebola-Virus und Kampf gegen die HIV-Infektion in Afrika. Lutz Stroppe, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, überreicht den Preis am 7. September im Berliner Rathaus.

Prof. Ralf Bartenschlager
© dkfz.de

Die Robert-Koch-Stiftung verleiht den diesjährigen, mit 100.000 Euro dotierten Robert-Koch-Preis, zu gleichen Teilen an die Professoren Ralf Bartenschlager, Heidelberg, und Charles M. Rice, New York, USA. Mit dem Preis wird die bahnbrechende Forschung beider Molekularbiologen gewürdigt, die Möglichkeiten gefunden haben, Hepatitis-C-Viren in Zellen zu vermehren.

Der Robert-Koch-Preisträger Professor Dr. Ralf Bartenschlager ist Leitender Direktor der Abteilung Molekulare Virologie an der Universität Heidelberg. Gleichzeitig leitet Bartenschlager den Forschungsschwerpunkt Infektionen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Der zweite Robert-Koch-Preisträger, Professor Dr. Charles M. Rice, ist Direktor des interdisziplinären „Centers for the Study of Hepatitis C“ an der Rockefeller University, New York, USA. Beide Preisträger haben zum Verständnis des Lebenszyklus der Hepatitis-C-Viren beigetragen. Es gelang ihnen, vielversprechende antivirale Ziele zu identifizieren und Virusvermehrungsysteme in Zellkulturen für die Grundlagenforschung zu etablieren, die auch für Arzneimittel-Screening und Prüfsysteme genutzt werden können.

Die HCV-Infektion kann bei chronischem Verlauf zu Leberzirrhose und Leberzellkarzinom führen. Mit neuen durch diese Grundlagenforschung angeregten Therapieoptionen besteht nun die Möglichkeit, das Virus dauerhaft in der überwiegenden Mehrheit der behandelten Patienten zu eliminieren. Weltweit sind etwa 170 Millionen Menschen mit dem HC-Virus infiziert, in Deutschland 400.000 bis 500.000 Personen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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