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Immuntherapien gegen Krebs: Deutsches Krebsforschungszentrum baut strategische Allianz mit Bayer HealthCare weiter aus

Nr. 22 | 10.04.2013 | von nis

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Bayer HealthCare (Bayer) bauen ihre erfolgreiche strategische Forschungsallianz auf der Suche nach neuen Krebstherapien durch die zusätzliche Fokussierung auf das Gebiet der Immuntherapie weiter aus. Immuntherapien sind vielversprechende Ansätze zur Behandlung von Krebserkrankungen. Dabei soll das körpereigene Immunsystem gezielt gegen Tumorzellen aktiviert werden.

T-Zellen (grün) attackieren mit Hilfe von TNF-alpha (rot/orange) Tumorzellen (grosse blaue Zellen)
© dkfz.de

Erstmals werden Forscher des DKFZ und von Bayer in einem gemeinsamen Labor im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg, einer gemeinsamen Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Universitätsklinikums Heidelberg, mit dem Fokus auf Immuntherapien zusammenarbeiten. Das neue Team wird zu Beginn aus bis zu zwölf Mitarbeitern bestehen und erste Projekte sollen Mitte dieses Jahres starten. Im Rahmen der erweiterten Kooperation planen die Partner Investitionen in Höhe von bis zu 3 Millionen Euro pro Jahr. Das gemeinsame Labor wird im Sommer dieses Jahres eröffnet.

„Die hervorragende Expertise des Deutschen Krebsforschungszentrums auf dem Gebiet der onkologischen Grundlagenforschung und die langjährige Erfahrung von Bayer in der Entwicklung von pharmazeutischen Wirkstoffen ergänzen sich hier hervorragend. Wir haben uns vorgenommen, innerhalb der nächsten fünf Jahre mindestens zwei neue Arzneimittelkandidaten auf dem Gebiet der Immuntherapie zu identifizieren und gemeinsam bis zum Start der klinischen Prüfung zu entwickeln“, sagte DKFZ-Stiftungsvorstand Prof. Dr. Dr. h.c. Otmar D. Wiestler. „Wir freuen uns auf die Vertiefung unserer Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum, um nun auch gemeinsam neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Krebs im Bereich der Immuntherapie zu entwickeln“, sagte Professor Dr. Andreas Busch, Mitglied im Executive Committee von Bayer HealthCare und Leiter Global Drug Discovery. „Bayer engagiert sich in der Entwicklung von innovativen Therapien für Menschen mit schweren Erkrankungen wie Krebs, um deren Leben zu verlängern und ihre Lebensqualität zu verbessern.“

Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit begutachten beide Partner gemeinsam die einzelnen Projekte sowie die Zuteilung von Ressourcen und teilen sich die Rechte an den Forschungsergebnissen.

„In einem unserer gemeinsamen Projekte suchen wir nach immunsuppressiven Molekülen auf der Oberfläche von Tumorzellen. Diese wollen wir mit Antikörpern blockieren, um so die spezifische Immunantwort gegen Tumore zu aktivieren“, sagte Prof. Dr. Philipp Beckhove, Leiter der Abteilung Translationale Immunologie am DKFZ. „Das neue gemeinsame Labor ermöglicht uns die enge und kontinuierliche Zusammenarbeit mit Kollegen von Bayer und erleichtert uns damit, solche Konzepte zügig in klinische Studien umzusetzen.“

Die Kooperationspartner können bereits auf vier erfolgreiche Jahre gemeinsamer Arbeit zurückblicken. Bislang wurden 22 Projekte initiiert, einige davon haben bereits wichtige Meilensteine erreicht und konnten in die nächste Phase der Medikamentenentwicklung – in das Substanzscreening – überführt werden. Bislang haben beide Partner mehr als 10 Millionen Euro in die seit 2008 laufende gemeinschaftliche Forschung investiert.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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