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"Laborführerschein" aus dem Heidelberger Life-Science Lab

Nr. 17 | 26.04.2012 | von Koh

Das „Denk- und Experimentallabor“, ein neues Angebot des Heidelberger Life-Science Lab, wird am 2. Mai offiziell eröffnet. Das Deutsche Krebsforschungszentrum stellt für dieses Vorhaben einen voll ausgestatteten Laborraum mit zwölf Arbeitsplätzen zur Verfügung.

Heidelberg Life-Science Lab
© dkfz.de

Das neue Experimentallabor steht Teilnehmern des Heidelberger Life-Science Lab genauso offen wie externen Schülern. „Wir machen Angebote auf drei verschiedenen Ebenen“, schildert Laborleiter Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Arnold: „Zunächst können die Schüler bei uns den so genannten „Laborführerschein“ erwerben. Dazu bieten wir einen Grundkurs, der Techniken in Molekularbiologie, Zellbiologie und Biochemie vermittelt.“ Bei besonderem Interesse kann sich daran als zweite Stufe noch ein vertiefendes Praktikum in einem Wahlfach, etwa in der Tumorbiologie, anschließen. Die Kurse finden in der Regel an Wochenenden und während der Schulferien statt.

Die dritte Nutzergruppe des „Denk- und Experimentallabors“ sind die Arbeitsgruppen des Life-Science Lab: Sie haben endlich ein eigenes Labor für langfristige Projektarbeit. Besonders engagiert an der Laborbank sind derzeit Schüler aus der Arbeitsgruppe Synthetische Biologie. Die Nachwuchsforscher basteln aus standardisierten Genbausteinen ein künstliches Bakterium, das vor krebserregender UV- und Röntgenstrahlung warnt. Die Bakterien zeigen die Aktivität der DNA-Reparatur und damit die Intensität der Strahlung über ein Farbsignal an. Als lebende Strahlensensoren sollen sie in ein Schmuckstück eingebaut werden, das auf der Haut getragen wird. Mit diesem Projekt beteiligt sich die Arbeitsgruppe als erstes deutsches Schülerteam an der internationalen „iGEM-High School Competition“ des Massachusetts Institute of Technology in Boston. „Ein ganz herausragendes Schülerprojekt“, sagt Arnold, „das zeigt, was die Life-Science Lab-Teilnehmer selbständig auf die Beine stellen können.“

„Wie alle Angebote des Life-Science Lab ist auch das Denk- und Experimentallabor nicht auf Breitenförderung ausgerichtet, sondern auf langfristige Individualförderung. Deshalb bieten wir auch keine eintägigen Routineveranstaltungen für ganze Schulklassen an“, so Arnold.

Im „Denk- und Experimentallabor“ bereiten Schüler Beiträge für den „Jugend forscht“-Wettbewerb vor, außerdem qualifiziert der „Laborführerschein“ für weiterführende Forschungspraktika in wissenschaftlichen Institutionen. „Das ist eine ideale Möglichkeit, talentierte junge Leute für die Forschung zu gewinnen“, sagt Prof. Dr. Josef Puchta, Administrativ-kaufmännischer Vorstand des DKFZ. „Die Mittel, die wir in die Ausstattung des Labors gesteckt haben, sind eine ganz hervorragende Investition in die frühe Nachwuchsförderung.“

Externe Schüler können sich bei Interesse an einem der Kurse an Dr. Rüdiger Arnold oder Dr. Katrin Platzer wenden.

Kontakt zum Denk- und Experimentallabor und zum Heidelberger Life-Science Lab:
r.arnold@dkfz.de und
k.platzer@dkfz.de

Adresse:
Im Neuenheimer Feld 581
69120 Heidelberg
Tel. 06221-421400

Ein Bild zur Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter:
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2012/images/HLSL-labor.jpg

Quelle: Rüdiger Arnold, Deutsches Krebsforschungszentrum

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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