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Ausgezeichnete Forschung zum Fettstoffwechsel der Leber

Nr. 18a | 01.04.2011 | von Jan/Sel

Allan Jones, Nachwuchswissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum, hat ein Protein entdeckt, das den Fettstoffwechsel der Leber beeinflusst und dadurch möglicherweise eine Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielt. Für seine Ergebnisse erhält er heute von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie den Novartis-Preis „Junge Endokrinologie“ 2011 in Höhe von 10.000 Euro.

Preisträger Allan Jones; Quelle: Allan Jones
© dkfz.de

Allan Jones arbeitet als Doktorand in der gemeinsamen Abteilung „Molekulare Stoffwechselkontrolle“ des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Zentrums für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg und des Universitätsklinikums. Für seine Forschung über die molekularen Grundlagen des Fettstoffwechsels der Leber erhält er den diesjährigen Novartis-Preis „Junge Endokrinologie“. Die Verleihung findet am 1. April 2011 in Hamburg statt. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird jährlich von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) vergeben, um die klinische und experimentelle Endokrinologie zu fördern. Schon im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an einen Wissenschaftler aus der Abteilung „Molekulare Stoffwechselkontrolle“, Dr. Philipp Kulozik.

In seiner preisgekrönten Arbeit konnte Jones ein Protein identifizieren, das steuert, wie viel Fett die Leber ins Blut abgibt. Je mehr die Leberzellen davon bilden, desto weniger Fettmoleküle gelangen ins Blut. Fettleibige Mäuse produzieren das regulatorische Eiweiß in geringeren Mengen als schlanke Artgenossen. Entsprechend mehr Fettmoleküle gelangen ins Blut der übergewichtigen Tiere und können sich dort an den Gefäßwänden ablagern. Dies könnte langfristig Herz-Kreislauferkrankungen fördern. „Wir untersuchen nun, ob dieser Mechanismus auch beim Menschen vorliegt“, erklärt Allan Jones.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache weltweit und waren laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2009 für fast jeden zweiten Sterbefall in Deutschland verantwortlich. Seit Jahren steigt die Zahl der Neuerkrankungen in der Bundesrepublik und auch global. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass sich der Anteil der Todesfälle durch Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems in den nächsten Jahren noch weiter erhöhen wird. Obwohl inzwischen viele Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt sind, sind die Mechanismen und molekularen Zusammenhänge, die schließlich zur Entstehung der Erkrankung führen, oft noch weitgehend unbekannt.

Ein Foto zur Pressemitteilung finden Sie unter:
http://www.dkfz.de//de/presse/pressemitteilungen/2011/images/Jones.jpg
Legende: Preisträger Allan Jones
Quelle: Allan Jones

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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