Tabakprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum erhält Präventionspreis der Stiftung Kindergesundheit
Für herausragende Leistungen in der Vorbeugung des Tabakkonsums bei Kindern und Jugendlichen zeichnet die Stiftung Kindergesundheit Dr. Martina Pötschke-Langer, die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum mit dem Meinhard von Pfaundler Preis für Pädiatrische Prävention aus. Der Preis wurde im Rahmen der 107. Jahrestagung Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin e.V. in Bielefeld verliehen.
"Dr. Martina Pötschke-Langer bewirkte mit ihrer beharrlichen Kommunikation in der Öffentlichkeit und Politik, aber auch durch viele wissenschaftliche Publikationen, dass der Tabakkonsum von Kindern und Jugendlichen stetig zurückgeht und dass die soziale Akzeptanz des Rauchens kontinuierlich abnimmt", erklärte Professor Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. "Ihre verständliche Vermittlung der neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft an die Öffentlichkeit hat dazu beigetragen, dass das Passivrauchen in der Schwangerschaft und in der Kindheit als ernste Gesundheitsgefahr für Ungeborene und Kinder wahrgenommen wird. Ihr Engagement für den Nichtraucherschutz führte dazu, dass nicht nur die meisten Arbeitsplätze und gastronomischen Betriebe mittlerweile rauchfrei sind, sondern auch, dass Kinder zuhause weniger dem Passivrauchen ausgesetzt werden."
Noch vor 10 Jahren rauchten rund 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Alarmiert durch diese Zahlen, publizierte Pötschke-Langer Erkenntnisse der strukturellen Präventionsforschung, die zeigten, dass Maßnahmen wie drastische Tabaksteuererhöhungen, konsequente Jugendschutzgesetzgebung und ein umfassender Nichtraucherschutz wirksame Tabakpräventionsmaßnahmen gerade für diese Altersgruppe darstellen. In der Folge wurden diese Maßnahmen auch in Deutschland umgesetzt, womit das Rauchen von Kindern um mehr als die Hälfte auf heutzutage 13 Prozent gesenkt werden konnte. An diesem Erfolg für die Kindergesundheit hatte Dr. Martina Pötschke-Langer einen spürbaren Anteil: Sie stellte der Politik die Ergebnisse der Präventionsforschung in Gutachten, Stellungnahmen und einer eigens hierfür geschaffenen Publikationsreihe "Aus der Wissenschaft - für die Politik" zur Verfügung und vermittelte die Kenntnisse in Anhörungen und persönlichen Gesprächen mit Entscheidungsträgern der Politik.
Dabei scheute sie nicht die Auseinandersetzung mit Interessensgruppen und ignorierte deren Angriffe gegen ihre Arbeit und ihre Person. Für diese beharrliche Präventionsarbeit, die eindrucksvolle Erfolge zeigt, zeichnet daher die Stiftung Kindergesundheit Dr. Martina Pötschke-Langer mit dem diesjährigen Meinhard von Pfaundler Präventionspreis aus.
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