Cookie Hinweis

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen .

Essentiell

Diese Cookies sind für die Funktionalität unserer Website erforderlich und können nicht deaktiviert werden.

Name Webedition CMS
Zweck Dieses Cookie wird vom CMS (Content Management System) Webedition für die unverwechselbare Identifizierung eines Anwenders gesetzt. Es bietet dem Anwender bessere Bedienerführung, z.B. Speicherung von Sucheinstellungen oder Formulardaten. Typischerweise wird dieses Cookie beim Schließen des Browsers gelöscht.
Name econda
Zweck Session-Cookie für die Webanalyse Software econda. Diese läuft im Modus „Anonymisiertes Messen“.
Statistik

Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und analysiert werden. Je nach Tool werden ein oder mehrere Cookies des Anbieters gesetzt.

Name econda
Zweck Measure with Visitor Cookie emos_jcvid
Externe Medien

Inhalte von externen Medienplattformen werden standardmäßig blockiert. Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Zustimmung mehr.

Name YouTube
Zweck Zeige YouTube Inhalte
Name Twitter
Zweck Twitter Feeds aktivieren

Krebsgen der Papillomviren schaltet angeborene Immunantwort aus

Nr. 58 | 03.12.2009 | von (Koh)

Das humane Papillomvirus Typ 16, der häufigste Erreger von Gebärmutterhalskrebs, schaltet in seinen Wirtszellen ein wichtiges Signalmolekül der Immunabwehr aus. Fehlt die körpereigene Abwehr, können die Erreger die Schleimhautzellen umso erfolgreicher befallen. Für diesen Mechanismus ist das Virus-Krebsgen E6 verantwortlich, wie Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum herausfanden.

Elektronenmikroskopische Aufnahme von humanen Papillomviren (Prof. Dr. Hanswalter Zentgraf, Deutsches Krebsforschungszentrum)
© dkfz.de

In den 1980er Jahren entdeckten Harald zur Hausen und seine Mitarbeiter, dass bestimmte Typen der humanen Papillomviren (HPV) Gebärmutterhalskrebs verursachen. Schnell wurde aufgeklärt, wie diese Erreger die Zellen entarten lassen. Hauptschuldig, so weiß man inzwischen, sind die Virusproteine E6 und E7. Beide Proteine schalten unterschiedliche Kontrollfunktionen der Zelle aus und kurbeln dadurch das Zellwachstum an.

Professor Dr. Frank Rösl und seine Mitarbeiter im Deutschen Krebsforschungszentrum entdeckten nun einen weiteren Mechanismus, über den das E6-Protein des Hochrisikovirus HPV16 die Krebsentstehung fördert. Das Krebsgen schaltet die Produktion des Immunbotenstoffs Interferon-kappa aus. Interferone sind körpereigene Proteine, die vor allem die Abwehr von Viren und Tumoren anregen. Sie werden von weißen Blutkörperchen und anderen Zelltypen gebildet. Interferon-kappa ist für HPV-Infektionen von Bedeutung, da es vor allem in Haut- und Schleimhautzellen (Keratinozyten) produziert wird, in die sich die Viren bevorzugt einnisten. Fällt Interferon-kappa in den Zellen aus, funktionieren auch andere an der Immunabwehr beteiligte Proteine nicht mehr.

Dr. Bladimiro Rincon-Orozco aus dem Team um Frank Rösl zeigte nun zum ersten Mal, dass HPV16 das Interferon-kappa-Gen durch biochemische Modifikation der DNA abschaltet. Solche Veränderungen des Erbguts werden als epigenetische Mutation bezeichnet. Die Forscher beobachteten zunächst bei HPV-infizierten Zellen in der Kulturschale, dass das Interferon-kappa-Gen epigenetisch stillgelegt ist, und konnten das Ergebnis dann auch an Gewebeproben von Gebärmutterhalskrebs bestätigen.

Interferon-kappa ist ein wichtiger Bestandteil der so genannten „angeborenen“ Immunität, erklärt Frank Rösl. Über diesen entwicklungsgeschichtlich alten Abwehrmechanismus kann sich der Körper sofort nach einer Infektion gegen die Erreger wehren, denn die spezifische „erworbene“ Abwehr muss sich erst formieren, was einige Zeit dauern kann. „Indem die Viren die Interferon-Produktion abschalten, verhindern sie, dass infizierte Zellen durch diese Art der Immunabwehr beseitigt werden“, erläutert Rösl die Strategie des Krebserregers. Als nächstes planen die Forscher zu untersuchen, ob die Gabe von Interferon-kappa von außen das Wachstum von Gebärmutterhalskrebszellen bremst und so möglicherweise die Behandlung der Erkrankung unterstützen kann.

Ein Bild zur Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter:
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2009/images/HPV_1.jpg

Bildlegende: Elektronenmikroskopische Aufnahme von humanen Papillomviren
Bildquelle: Prof. Dr. Hanswalter Zentgraf, Deutsches Krebsforschungszentrum

Bladimiro Rincon-Orozco, Gordana Halec, Simone Rosenberger, Dorothea Muschik, Ingo Nindl, Anastasia Bachmann, Tina Maria Ritter, Bolormaa Dondog, Regina Ly, Franz X. Bosch, Rainer Zawatzky und Frank Rösl: Epigenetic Silencing of Interferon-κ in Human Papillomavirus Type 16–Positive Cells. Cancer Res 2009; 69: (22) November 15, 2009

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Archiv Pressemitteilungen

Durchsuchen Sie unser Pressemitteilungsarchiv nach einem bestimmten Thema oder Jahr für Jahr.

RSS-Feed auf www.dkfz.de

Sie können unseren RSS-Feed ganz einfach abonnieren - unkompliziert und kostenlos.

RSS-Feed
nach oben
powered by webEdition CMS