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Harald zur Hausen ist neuer Präsident der Deutschen Krebshilfe

Nr. 55 | 19.11.2009 | von (nis/Sel)

Professor Harald zur Hausen, langjähriger Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums und Träger des Nobelpreises für Medizin 2008, ist neuer Präsident der Deutschen Krebshilfe. Er löst damit Professor Dagmar Schipanski ab, deren Amtszeit nach 10 Jahren zum Ende des Jahres ausläuft.

Professor Harald zur Hausen
© dkfz.de

„Ich bin von der großen Bedeutung der Deutschen Krebshilfe zutiefst überzeugt und freue mich auf diese neue Aufgabe“, sagte der künftige Präsident Harald zur Hausen anlässlich seiner Wahl am 18. November 2009 auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Krebshilfe.

„Mit Harald zur Hausen hat die Deutsche Krebshilfe eine weltweit anerkannte Forscherpersönlichkeit gefunden, die mit ihrem wissenschaftlichen Lebenswerk durchaus auch das Motto der Deutschen Krebshilfe Helfen. Forschen. Informieren. vertritt“, kommentiert Professor Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums und Mitglied des Vorstands der Deutschen Krebshilfe die Wahl.

„Die optimale Behandlung von Krebspatienten überall in Deutschland ist mir ein besonderes Anliegen“, betont Harald zur Hausen. „Diese ist natürlich nur dann gewährleistet, wenn flächendeckend gut ausgebildete Ärzte und Fachkräfte vorhanden sind. Als Präsident der Deutschen Krebshilfe werde ich mich zudem gerne dafür einsetzen, dass die Qualität der Versorgung auch in regelmäßigen Abständen überprüft wird.“

Harald zur Hausens Entdeckung, dass Gebärmutterhalskrebs durch die Infektion mit Humanen Papillomviren ausgelöst wird, hat es ermöglicht, einen Impfstoff gegen eine der häufigsten Krebserkrankung bei Frauen zu entwickeln. Die Impfung kann vielen Frauen helfen, eine Erkrankung an Krebsvorstufen oder gar Gebärmutterhalskrebs zu vermeiden. Für seine Forschungen erhielt Harald zur Hausen 2008 den Nobelpreis für Medizin.

Auf dem Gebiet der Prävention sieht er generell große Potentiale im Kampf gegen Krebs: „Gerade was den Tabak- und Alkoholkonsum oder auch den Umgang mit der Sonneneinstrahlung angeht, können wir hinsichtlich der Verhütung von Krebserkrankungen noch viel erreichen“, ist er überzeugt.

Schon früh erkannte zur Hausen den dringenden Bedarf von Krebspatienten an unabhängiger medizinischer Information zum komplexen Thema Krebs. Während seiner Zeit als Wissenschaftlicher Vorstand schuf er 1986 den Krebsinformationsdienst (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum nach dem Vorbild des amerikanischen Cancer Information Service (National Cancer Institute). KID bietet per Telefon und Email neutrale, wissenschaftlich abgesicherte und allgemein verständliche Informationen über Krebs und trägt zur raschen Verbreitung praxisrelevanter Ergebnisse der translationalen Krebsforschung bei. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums fungiert seit April 2009 als Nationales Referenzzentrum für Krebsinformation und arbeitet auch mit dem Informations- und Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe zusammen. „Diese Angebote möchte ich zukünftig noch weiter ausbauen, denn ich weiß, wie wichtig diese Informationen für Patienten und Angehörige sind“, sagte der frisch gewählte Präsident.

Trotz seiner vielfältigen Verspflichtungen, zu denen nun die Aufgaben des Präsidenten der Deutschen Krebshilfe hinzukommen, hat sich Harald zur Hausen fest vorgenommen, auch in Zukunft seine eigene Forschungstätigkeit fortzusetzen. „Wir suchen weiter nach dem Zusammenhang zwischen Infektionen und Krebs, insbesondere bei Leukämien, Darmkrebs und Brustkrebs. Nur wenn wir den Krebs besser verstehen lernen, können wir die Krankheit wirkungsvoll bekämpfen und verhindern.“

Ziel der im September 1974 von Dr. Mildred Scheel gegründeten Deutschen Krebshilfe ist es, die Krebskrankheiten in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Die gemeinnützige Organisation fördert Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe.

Ein Bild steht zur Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter:

http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2009/images/DKH_zH_Praesident.jpg

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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