Eine Million Euro für das Deutsche Krebsforschungszentrum: HORNBACH-Konzern unterstützt Heidelberger Krebsforscherin
Der Baumarktkonzern HORNBACH fördert das Deutsche Krebsforschungszentrum mit einer Million Euro. Er unterstützt damit ein Forschungsprojekt auf dem Gebiet der molekularen Neurobiologie, das für die Behandlung von Hirntumoren entscheidende Erkenntnisse liefert. Mit seiner Millionenspende möchte das Unternehmen einen Beitrag leisten zum Kampf gegen eine Krankheit, die heute oft nur unzureichend zu behandeln ist. Professor Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums, begrüßt die damit begründete beispielhafte Zusammenarbeit zwischen zwei starken Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar.
"Moderne Forschung kostet viel Geld. Und die öffentlichen Mittel für die Forschung sind knapp, neuerdings ist die Situation noch verschärft durch die weltweite Finanzkrise. Deshalb ist auch die öffentlich geförderte Wissenschaft heute mehr denn je auf die Unterstützung von privaten Geldgebern angewiesen", sagte Professor Otmar D. Wiestler, Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, heute auf einer Pressekonferenz im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.
Mit seiner Spende fördert der HORNBACH-Konzern fünf Jahre lang die Arbeit der Forschergruppe "Molekulare Neurobiologie" unter der Leitung von Privatdozentin Dr. Ana Martin-Villalba. "Ordentliches Kaufmannsdenken und Mäzenatentum", erklärte Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der HORNBACH HOLDING AG, "gehören seit Jahrhunderten zusammen. Gerade in der momentanen Vertrauenskrise gegenüber Managern müssen Unternehmer zeigen, dass sie über die eigene Jahresbilanz hinaus denken und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Mit unserer Förderung wollen wir auf die herausragende Arbeit des Deutschen Krebsforschungszentrums aufmerksam machen", so Hornbach weiter. "Wir wollen einen kleinen Beitrag leisten zum Kampf gegen eine Krankheit, die heute oft nur unzureichend zu behandeln ist, und dabei möglichst viele Nachahmer finden."
Die Nachwuchswissenschaftlerin Privatdozentin Dr. Ana Martin-Villalba (36) zeigte sich hocherfreut über die großzügige Unterstützung. "Gerade wenn man als Nachwuchswissenschaftlerin ein ungewöhnliches Forschungsprojekt verfolgt, hat man es oft schwer, Kapitalgeber zu überzeugen. Umso mehr freue ich mich über die Förderung durch das Unternehmen HORNBACH."
Die Gruppe um Ana Martin-Villalba untersucht den programmierten Zelltod, die sogenannte Apoptose, bei Nervenzellen. Dabei konzentriert sie sich auf das CD95-Signalsystem, eine molekulare Signalkette, die von außen aktiviert werden kann und normalerweise die Zelle in den Selbstmord treibt. Bei jungen Nervenzellen, die sich noch in der Entwicklung befinden, löst das CD95-Signal jedoch ein Reparaturprogramm in der Zelle aus. Und Hirntumorzellen regt das Signal gar zum Auswachsen in benachbarte gesunde Hirnregionen an. Die Wissenschaftler um Martin-Villalba erhoffen sich von diesen Erkenntnissen völlig neue Ideen zur Bekämpfung von Hirntumoren.
Dr. Josef Puchta, Administrativ-kaufmännischer Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, bedauerte, dass das Einwerben von privaten Geldern für die Forschung – auch als Fundraising bezeichnet – in Deutschland noch wenig verbreitet sei. In Ländern wie den USA oder Israel hingegen besitze diese Art der Wissenschaftsförderung eine lange Tradition. „Aber mit dem heutigen Tag befinden wir uns auf einem guten Weg“, zeigte sich Josef Puchta hoch erfreut.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.