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Frauen und Rauchen in Deutschland: Neuer Report aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum

Nr. 53 | 14.10.2008 | von (MPL/Sel)

Wenn Frauen rauchen wie Männer, dann sterben sie auch wie Männer. Raucherinnen und Raucher verlieren durchschnittlich zehn Lebensjahre. Der neue Report aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum verdeutlicht, dass Frauen empfindlicher auf die Schadstoffbelastungen durch Rauchen und Passivrauchen reagieren als Männer.

Rauchende Frauen haben nicht nur ein höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen und Osteoporose. Rauchen beeinflusst auch den Menstruationszyklus und die Fruchtbarkeit. Rauchen in der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Gesundheitsschäden bereits bei Ungeborenen. Kinder rauchender Mütter und Väter leiden vermehrt an Atemwegserkrankungen, Asthma und Mittelohrentzündungen.

Besorgniserregend ist, dass der Lungenkrebs, der als typischer „Raucherkrebs“ bei Männern galt, seit etwa zehn Jahren bei den Frauen kontinuierlich ansteigt. In Deutschland ist Lungenkrebs die häufigste Krebstodesursache bei Männern und die dritthäufigste Krebstodesursache nach Brust- und Darmkrebs bei Frauen mit jährlich über 12.000 Todesfällen. Da 80 bis 90 Prozent der Todesfälle durch Lungenkrebs auf das Rauchen zurückzuführen sind, ist dieser Krebs vermeidbar.

Der Report zeigt auf, dass die durch Tabakrauch bedingten Erkrankungen und vorzeitigen Todesfälle verhindert werden können, indem Maßnahmen ergriffen werden, die nachgewiesenermaßen zu einem dauerhaften Rückgang des Tabakkonsums führen - dies sind vor allem drastische Tabaksteuererhöhungen, Schutz vor Passivrauchen, umfassende Tabakwerbeverbote, Hilfen für Raucher zur Tabakentwöhnung sowie große bildliche Warnhinweise auf allen Tabakprodukten.

Diese Maßnahmen sind das Kernstück des Rahmenübereinkommens der Weltgesundheitsorganisation zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (Framework Convention on Tobacco Control - FCTC). Deutschland hat diese Konvention unterschrieben und ratifiziert und sich damit ebenso wie inzwischen 160 Länder weltweit für eine konsequente Verminderung des Tabakkonsums ausgesprochen – eine Verpflichtung zum Handeln.

Der Report kann im Internet unter www.tabakkontrolle.de eingesehen werden.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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