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BASF-Wirkstoffe: wertvoll für die Krebsforschung

Nr. 25 | 25.04.2008 | von (Koh)

Das Ludwigshafener Unternehmen BASF überlässt dem Deutschen Krebsforschungszentrum biotechnologisch hergestellte Proteinwirkstoffe für die experimentelle Forschung

Biotechnologisch produzierte Wirkstoffe sind eine Kostbarkeit. Ihre Herstellung erfordert anspruchsvolle lebende Organismen: In steriler Nährlösung, unter genau kontrollierten Temperatur- und Lüftungsbedingungen, produzieren genetisch veränderte Zellen Antikörper, Wachstumsfaktoren oder Botenstoffe des Immunsystems. Fast aufwändiger noch als die Herstellung ist das Aufreinigen der Substanzen, die nicht die geringsten Spuren einer Verunreinigung aufweisen dürfen, wenn sie für eine Anwendung beim Menschen bestimmt sind.

Umso großzügiger ist die Geste der BASF SE, dem Deutschen Krebsforschungszentrum verschiedene Proteinwirkstoffe kostenlos zu überlassen. Bei den Substanzen handelt es sich um Tumornekrosefaktor alpha und Interferon gamma, zwei Signalproteine des Immunsystems, sowie um gentechnisch hergestelltes Hirudin – den Wirkstoff, mit dem Blutegel die Blutgerinnung verhindern.

Mehrere Forschungsgruppen aus dem DKFZ werden die wertvollen Pharmawirkstoffe in ihren Experimenten einsetzen. So sollen Tumornekrosefaktor und Interferon bei der Untersuchung von Immuntherapien gegen Krebs erprobt werden. Da der Tumornekrosefaktor auch in die Regulation des programmierten Zelltods Apoptose eingreift, interessiert die Substanz auch Wissenschaftler, die Tumorzellen wieder für den Zelltod sensibilisieren wollen.

"Wir freuen uns über die Entscheidung der BASF für die Krebsforschung. Wir sehen das wertvolle Geschenk auch als Zeichen, bewusst die Forschung in der Metropolregion Rhein-Neckar zu stärken", sagt Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums. "Die enge Kooperation zwischen Unternehmen und Forschungsinstitution, die in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll, ist ein wichtiger Schritt bei der Positionierung der Metropolregion als Standort für biomedizinische Spitzenforschung."

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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