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Entscheidungshilfe für eine individualisierte Therapie

Nr. 67 | 05.11.2007 | von (Koh)

Die Diagnose Prostatakrebs wirft eine Vielzahl von Fragen auf, zumal unterschiedliche Behandlungsverfahren zur Verfügung stehen und in speziellen Situationen auch ein abwartendes Verhalten gerechtfertigt sein kann. Eine Entscheidung über das Vorgehen muss jeweils individuell und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Patienten getroffen werden. Auch das PSA-Screening zur Früherkennung des Prostatakarzinoms wird uneinheitlich gehandhabt und kontrovers diskutiert. Das Bewerten und Abwägen aller Vor- und Nachteile der verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Verfahren ist schwierig.

Diese Schwierigkeiten dokumentieren sich auch in der Anzahl der Anfragen zu Prostatakrebs, die beim KID, dem Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums eingehen: Fast 30 Prozent der jährlich rund 26.000 Anfragen betreffen diese Erkrankung. Um der komplexen diagnostischen und therapeutischen Situation gerecht zu werden, ist der Krebsinformationsdienst dabei, sein Informationsangebot zu dieser Erkrankung auszubauen und gezielt Entscheidungshilfen zu entwickeln, die dem Patienten Kriterien für die Wahl der Behandlung an die Hand geben sollen.

Der Verein zur Förderung der Krebsinformation in Deutschland, ProKID e. V., unterstützt diese Initiative für zunächst zwei Jahre mit einem Betrag von 180.000 Euro. Die Förderung durch ProKID e.V. ermöglicht es dem Krebsinformationsdienst, die personellen Kapazitäten gezielt aufzustocken, um unter anderem die Anfragen detailliert thematisch auszuwerten und so dem tatsächlichen Informationsbedarf der Männer noch präziser zu entsprechen. Außerdem soll eine Informationsbroschüre zu Prostatakrebs ergänzt und aktualisiert werden.

Um Anrufern einen noch besseren Service zu bieten, hat der KID in seinem Sprachführungs-Menü unter der zentralen kostenfreien Durchwahl 0800 420 30 40 die Möglichkeit eingerichtet, seine Prostatakrebs-Experten direkt anzuwählen.

Krebs der Vorsteherdrüse - Prostata - ist in Deutschland mit jährlich etwa 50.000 Neuerkrankungen der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren, nur sehr selten erkranken Männer vor dem 50. Lebensjahr. In Frühstadien ist Prostatakrebs dauerhaft heilbar, auch bei fortgeschrittenen Erkrankungen lässt sich der Verlauf beeinflussen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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