DKFZ-Wissenschaftler starten Kooperationsprogramm mit führendem Hersteller von Genchips
Affymetrix, weltweit führender Anbieter der GeneChip® Microarray-Technologie, startet ein Kooperationsprogramm zur Förderung der Krebsforschung. Führende europäische Krebsforscher nehmen daran teil, darunter auch Wissenschaftler aus der Abteilung Molekulare Genomanalyse im Deutschen Krebsforschungszentrum.
Die kalifornische Firma will mit dem Programm die Forschung an mehr als zehn Krebsarten beschleunigen. Dazu unterstützt Affymetrix ausgewählte Forschungsprojekte zu klinischen Fragestellungen. Die Firma liefert dafür das erforderliche Werkzeug: Microarrays, moderne molekularbiologische Untersuchungssysteme, die gleichzeitig mehrere tausend Einzelnachweise in einer Probe biologischen Materials wie zum Beispiel DNA analysieren können. Die ausgewählten Kooperationspartner setzen verschiedene Microarray-basierte Untersuchungsmethoden wie beispielsweise Chromatin-Immunopräzipitation auf Chips (ChIP-on-chip) oder Genexpressionsanalysen ein. Affymetrix unterstützt die Wissenschaftler nicht nur mit den notwendigen Materialien und Know-how, sondern bietet auch eine Plattform, auf der die Forscher ihre Erfahrungen austauschen können.
Maßgeblich für die Auswahl der Teilnehmer des Programms waren ihre vorangegangenen Forschungsergebnisse und ihr Potenzial, schnell einen Durchbruch in ihrem Forschungsgebiet erzielen zu können. Aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum nehmen Wissenschaftler aus der Abteilung Molekulare Genomanalyse unter der Leitung von Professor Dr. Annemarie Poustka an dem Kooperationsprogramm teil. Sie identifizierten Tumorgene, die beim Fortschreiten von Lungenkrebs eine Rolle spielen und wollen diese mit Hilfe der Affymetrix-Technologie näher untersuchen.
"An diesem Programm beteiligen sich hochrangige europäische Wissenschaftler", erläutert Dr. Holger Sültmann aus der Abteilung von Professor Poustka. "Daher ist für uns nicht nur die finanzielle Unterstützung durch Affymetrix ein Anreiz, an diesem Kooperationsprojekt teilzunehmen, sondern auch, uns in diesem Konsortium mit anderen exzellenten Wissenschaftlern zu vernetzen."
Von großem Vorteil ist, dass alle Kooperationspartner dieselbe Technologie einsetzen. Auf diese Weise können die Wissenschaftler ihre Erfahrungen austauschen. Die Ergebnisse der beteiligten Studien sollen auf einem von Affymetrix organisierten Kongress im Herbst 2007 präsentiert werden.
Die Affymetrix GeneChip® Microarray-Technologie ist ein Standardwerkzeug, um komplexe genetische Informationen zu untersuchen. Nach der Einführung dieser Technologie Ende der achtziger Jahre hat die Firma ständig innovative Produkte entwickelt, die Forschern einen Überblick über das komplette Genom erlauben und es ihnen ermöglichen, den Zusammenhang zwischen genetischer Information und komplexen Krankheiten wie Krebs aufzuschlüsseln.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.