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International Journal of Cancer 120 (11) neu erschienen

Nr. 36 | 01.06.2007 | von (Koh)

Gleich zwei Untersuchungen in der neuen Ausgabe des International Journal of Cancer (IJC) drehen sich um Immuntherapien und Vakzinen. Eine Studie aus Finnland deckt einen Zusammenhang zwischen der täglichen Kalziumzufuhr und dem Prostatakrebsrisiko auf. Die gedruckte Version des IJC 120#11 erscheint am 1. Juni.

Seit der Entdeckung spezifischer Tumorantigene wird versucht, das Immunsystem mit Impfungen gegen diese Proteine gegen den Krebs zu aktivieren. Das Konzept funktioniert in Maus-Inzuchtlinien, doch gab es Bedenken, dass dieser Ansatz in einer genetisch heterogenen Bevölkerung sogar Autoimmunsymptome hervorrufen könnte. Luigi Aurisicchio und Kollegen testeten nun eine Impfung gegen CEA (carcino embryonic antigen) an Rhesusaffen. CEA ist in Kolon-, Magen-, Pankreas-, Lungen- und Brustkrebs überexprimiert und kommt im gesunden Erwachsenen nur in geringen Mengen im Darmepithel vor.
Das Antigen wurde in ein Adenovirus kloniert und als DNA-Vakzine verabreicht. Bei allen sechs Tieren kam es zu einer lang anhaltenden Immunantwort gegen das Impfantigen, Symptome einer Autoimmunreaktion wurden bei keinem der Tiere beobachtet. Ob die Impfung jedoch einer Krebsentstehung entgegenwirkt, bleibt noch zu untersuchen.

In mehreren Studien wurde bereits untersucht, dendritische Zellen von Krebspatienten außerhalb des Köpers mit Tumorantigenen zu beladen und die so scharfgemachten Zellen wieder dem Patienten zu injizieren. Ein aufwändiges Prozedere, da die Tumorantigene für jeden Patienten einzeln aus Biopsiematerial seines Tumors gewonnen werden müssen. Jun Guo und Kollegen prüften, ob sich mit einer lokalen Hyperthermie die Notwendigkeit der Antigenbeladung in der Kulturschale umgehen lässt. Die Erhitzung des Gewebes auf 42 bis 43 °C, so spekulierten die Autoren, favorisiert eine gegen den Tumor gerichtete Th1-Immunantwort.
Bei Melanompatienten, die vor dem Rücktransfer ihrer eigenen, unbehandelten dendritischen Zellen eine lokale Hyperthermie erhalten hatten, war das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamt im Vergleich zur Kontrollgruppe, die nur mit Zellen behandelt wurde. Allerdings wurde insgesamt keine Verlängerung der Überlebenszeit beobachtet.

Panagiota N. Mitrou und Kollegen stellten bei einer prospektiven Studie an 30.000 Männern in Finnland fest, dass eine Aufnahme von mehr als 2 mg Kalzium pro Tag das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, 1,6fach erhöht. Kalzium, das in Finnland hauptsächlich über Milchprodukte aufgenommen wird, hat eine Reihe gesundheitsfördernder Eigenschaften: Es beugt Osteoporose, Bluthochdruck, Insulinresistenz und Darmkrebs vor. Da die Studie nur Raucher einschloss, deren Kalziumabsorption im Darm verringert ist, könnte der tatsächliche Effekt auf das Prostatakrebsrisiko noch deutlicher ausfallen.

Aurisicchio et al.: Immunogenicity and safety of a DNA prime/adenovirus boost vaccine against rhesus CEA in nonhuman primates
DOI: 10.1002/ijc.22555

Guo et al.: Intratumoral injection of dendritic cells in combination with local hyperthermia induces systemic antitumor effect in patients with advanced melanoma
DOI: 10.1002/ijc.22551

Mitrou et al.: A prospective study of dietary calcium, dairy products and prostate cancer risk (Finland)
DOI: 10.1002/ijc.22553


Weitere Artikel sind unter der folgenden Internetadresse verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jissue/114202499

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
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Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

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Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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