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Eine halbe Stunde für die Forschung: internationale Online-Umfrage zum Thema Hautkrebs

Nr. 33 | 15.05.2007 | von (nis)

Eine der weltweit größten Online-Umfragen soll helfen, den rasanten Anstieg von Hautkrebs-Erkrankungen innerhalb der letzten 20 Jahre zu erklären. Im Fokus steht dabei vor allem die besonders aggressive Form des Hautkrebses, das Melanom. Ziel der Studie ist, das Zusammenspiel von Umweltfaktoren, individuellem Verhalten und Lebensstil sowie genetisch bedingten Hautkrebs-Risikofaktoren zu untersuchen. Die Online-Umfrage ist ein Forschungsprojekt des internationalen Melanom Genetik Konsortiums (GenoMEL), an dem das Deutsche Krebsforschungszentrum maßgeblich beteiligt ist.

Mindestens 10.000 beantwortete Fragebögen wollen die Wissenschaftler des GenoMEL sammeln und auswerten und somit das Verhalten und die Einstellungen der Bevölkerung zum Thema Hautkrebs und Sonnenexposition in verschiedenen Ländern erfassen. Die Beantwortung der Fragen nimmt etwa 20 bis 30 Minuten in Anspruch und erfolgt freiwillig und anonym. Der Fragebogen liegt derzeit in acht Sprachen vor und ist im Internet zu finden unter: http://www.genomel.org/system/WP2.8_Questionnaire_de/

Seit Januar 2007 nahmen bereits mehr als 1.500 Menschen an der Studie teil. Erste Ergebnisse liegen voraussichtlich ab Frühjahr 2008 vor. Auf deren Basis wollen die Wissenschaftler effizientere Präventionsstrategien und Programme entwickeln, um weltweit allzu bedenkenlose Sonnenanbeter zu einem genussvollen und gleichzeitig verantwortungsbewussten Umgang mit den Strahlen zu bewegen.

"Die Vermutung liegt nahe, dass das veränderte Freizeitverhalten in den Industrienationen und die damit gestiegene Verweildauer in der Sonne mit verantwortlich sind für den rasanten Anstieg von Melanomerkrankungen in den letzten 20 Jahren. Nun geht es darum, herauszufinden, wie sich der veränderte Lebensstil in Verbindung mit genetischen Faktoren auf das Hautkrebsrisiko auswirkt. Um hierüber Aussagen treffen zu können, ist es wichtig, so viele Daten wie möglich zu erheben und auszuwerten. Jeder ausgefüllte Online-Fragebogen bringt uns also einen kleinen Schritt weiter", erklärt Professor Dr. Dirk Schadendorf, Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Dermato-Onkologie des Deutschen Krebsforschungszentrums.

GenoMEL (www.genomel.org) ist ein Programm im Rahmen des 6. EU-Forschungsrahmenprogramms und verbindet 26 europäische und außereuropäische Forschungseinrichtungen – darunter auch das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Die GenoMEL-Forscher untersuchen die genetischen Ursachen des Melanoms, der schwersten Form von Hautkrebs mit dem Ziel, wirkungsvollere Vorbeugemaßnahmen zu entwickeln.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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