Die neue Ausgabe des Magazins "einblick" ist erschienen
Von Knochenjägern, Staffelläufern in der Zelle und Tumoren ohne Herkunft
20 Jahre "einblick": Wir nutzen die Gelegenheit für einen Rückblick. Wie kam es zur ersten Ausgabe des "einblick" im Deutschen Krebsforschungszentrum und wie hat sich die Zeitschrift seitdem in den insgesamt 66 erschienenen Ausgaben entwickelt?
Skepsis an der Wissenschaft: Während in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts die Wissenschaft selten in Zweifel gezogen wurde, scheint ihre Hoheit nach Meinung des Schriftstellers Burkhard Spinnen in den heutigen Tagen entschwunden zu sein. In seinem Beitrag schildert er mögliche Gründe dafür und beschreibt, wie Wissenschaftler derzeit als Detektive verkleidet in abendlichen Fernsehserien wie "CSI" oder "Post Mortem" zurückkehren. Sie klären jedes Verbrechen mit Mikroskop, Pinzette und Skalpell auf, analysieren DNS- und Gewebe-Spuren und bringen so die Wissenschaft direkt in die Wohnzimmer der Menschen. Es ist die erste von vier literarischen Begegnungen, zu denen das Magazin "einblick" Burkhard Spinnen anlässlich des 20-jährigen Jubiläums eingeladen hat.
Herkunft unbekannt: Wenn der Ursprung eines Tumors unauffindbar ist, spricht der Arzt vom CUP-Syndrom "Cancer of unknown primary". Trotz verbesserter Diagnoseverfahren bleibt die Anzahl ungelöster CUP-Fälle nach wie vor konstant. Die Lösung liegt für einige Forscher jedoch nicht darin, immer neue Methoden zu finden, um die Herkunft der Krebserkrankung aufzuklären. Stattdessen gilt es, eine geeignete Therapie für das CUP-Syndrom zu entwickeln, die die Metastasen und den Primärtumor, falls dieser noch existiert, unabhängig von seiner Herkunft zerstört.
Auf die Verständigung kommt es an: Der Austausch von Ideen zwischen Wissenschaftlern ist genauso wichtig wie die Kommunikation zwischen und in Zellen. Läuft hier etwas schief, kann das die Entstehung von Krebs begünstigen. Deshalb erforscht die Nachwuchsgruppe von Dr. Michael Boutros, die im aktuellen Portrait vorgestellt wird, die Aufgaben der einzelnen Signalüberträger. Die Forscher wollen verstehen, welche davon potentielle Krebsgene darstellen, die zu übermäßigem Wachstum führen, und wie sie zu stoppen sind.
Weitere Themen im aktuellen Heft
- Gebrochene Herzen: Wenn der innere Halt verloren geht
- Lichtkünstler: das Spiel mit den Gesetzen der Physik
- Bote mit gefährlichem Gepäck: Wie Wirkstoffe gezielt den Tumor erreichen
- Zwerge mit Riesenkräften: winzige Moleküle mit neuen Eigenschaften für die Medizin
- "Think global – act local": die Rekrutierung des Nachwuchses
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.