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Heute notwendiger denn je - der Krebsinformationsdienst KID feiert sein 20-jähriges Bestehen

Nr. 08 | 13.02.2007 | von (Koh)

Wer die Stichworte "Brustkrebs" und "Behandlung" in eine der großen Internet-Suchmaschinen eingibt, kann mit mehr als einer Million Treffern rechnen. Für Patienten ist es daher fast aussichtslos, in dieser Flut von Information, Manipulation, Gerüchten und Werbung Orientierung für die Behandlung der eigenen Erkrankung zu finden. "Deswegen sind wir heute notwendiger denn je", ist sich Dr. Hans-Joachim Gebest sicher. Gebest leitet den Krebsinformationsdienstes KID im Deutschen Krebsforschungszentrum. "Wer bei KID nachfragt, kann darauf vertrauen: Hier gibt es seriöse Information nach bester verfügbarer Evidenz."

Seit zwanzig Jahren steht diese Informationsmöglichkeit zu allen Aspekten des Themas Krebs Patienten, ihren Angehörigen sowie interessierten Bürgern zur Verfügung - kostenlos und auf Wunsch anonym. Hilke Stamatiadis-Smidt, die damalige Leiterin der Pressestelle des Krebsforschungszentrums und die Psychologin Dr. Almuth Sellschopp gründeten den Dienst 1986 nach amerikanischem Vorbild als erste europäische Institution dieser Art. Der Krebsinformationsdienst als Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums wurde und wird auch heute noch maßgeblich vom Bundesministerium für Gesundheit mit derzeit rund 600.000 Euro im Jahr gefördert. Das Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg beteiligt sich ebenfalls an der Finanzierung.

Marion Caspers-Merk, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, erklärt hierzu: "Der Krebsinformationsdienst leistet unverzichtbare Dienste für eine hochwertige und neutrale Information über Krebs. Qualifizierte, unabhängige und vor allem individuelle Informationen helfen, Unsicherheiten abzubauen und die Kompetenz von Betroffenen zu stärken."

Ein Anruf bei KID ersetzt in keinem Fall das Gespräch mit dem Arzt, sondern kann helfen, dieses vorzubereiten oder zu verarbeiten. "Sicherlich hat sich die Kommunikation zwischen Arzt und Patient in den letzen zwanzig Jahren verbessert. Dennoch ist der Schock einer Krebsdiagnose für den Patienten nur sehr langsam zu verarbeiten. Er braucht Zeit, Wissen zu erwerben und die für ihn wichtigen Fragen zu stellen. Die Gespräche mit KID bieten die Möglichkeit dazu", erläutert Gebest. Stand bei den Anrufern vor 20 Jahren noch die Suche nach Information im Vordergrund, so ist heute vor allem Hilfe bei deren Einordnung und qualitativer Bewertung gefragt.

Bereits 1999 wurde das KID-Angebot durch einen umfassenden Internetauftritt ergänzt, seit 2001 beantwortet KID auch E-Mail-Anfragen. Inzwischen ist der Dienst an sieben Tagen die Woche von 8 bis 20 Uhr über eine kostenfreie Nummer zu erreichen. Dass KID heute wichtiger denn je ist, dafür sprechen schon allein die Zahlen: Im Jahr 2006 beantworteten die Mitarbeiterinnen etwa 25.000 Fragen, davon rund 6000 per E-Mail. Das Internetangebot wird monatlich von mehr als 150.000 Besuchern genutzt. "Wir wollen und werden hier aber nicht stehen bleiben", sagt Hans-Joachim Gebest. "Für die Zukunft planen wir, uns mit anderen Forschungsinstitutionen und Patientenorganisationen stärker zu vernetzen. So soll der Zugang zu Wissen für unsere Anrufer noch einfacher werden. Als nationaler Krebsinformationsdienst wollen wir für Krebspatienten ein verlässlicher und starker Partner sein."
Bei der Jubiläumsveranstaltung am Donnerstag, dem 15. Februar, um 17 Uhr im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums wird unter anderem Marion Caspers-Merk die Arbeit des Krebsinformationsdienstes würdigen. Journalisten sind herzlich eingeladen.

KID per Telefon, täglich zwischen 8 und 20 Uhr: 0 800 420 30 40
KID per E-Mail: krebsinformationsdienst@dkfz.de
KID im Internet: www.krebsinformation.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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