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Italienischer Forschungsminister Fabio Mussi besucht das Deutsche Krebsforschungszentrum, das NCT Heidelberg und das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie

Nr. 94 | 07.11.2006 | von (Koh)

Der italienische Forschungsminister Fabio Mussi nimmt eine Reise zu seiner deutschen Amtskollegin Annette Schavan zum Anlass für einen Abstecher nach Heidelberg. Bei seinem Besuch am 7. November informiert sich Mussi über den Aufbau eines binationalen Forschungsprogramms "Adulte Stammzellen". Außerdem nutzt der Minister die Gelegenheit, das Deutsche Krebsforschungszentrum, das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) kennenzulernen.

Die traditionell engen Beziehungen zwischen deutschen und italienischen Wissenschaftlern im Bereich der Stammzellforschung sollen durch ein Netzwerk ausgebaut und intensiviert werden. Beide Länder sind in der Forschung an adulten Stammzellen bereits gut aufgestellt; die binationale Vernetzung soll die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Wissenschaft weiter steigern. In Vorbereitung der wissenschaftlichen Kooperation fand am 6. November ein von der italienischen Botschaft organisiertes Symposium zu aktuellen Themen dieses Forschungsfeldes statt.
Auf deutscher Seite werden sich das Deutsche Krebsforschungszentrum, die GSF in München-Neuherberg, die Humboldt-Universität Berlin, die Universität Heidelberg sowie das Georg-Speyer-Haus in Frankfurt beteiligen. Seitens der Italiener sind Wissenschaftler der Universitäten Modena, Udine und Genua, San Raffaele in Mailand und La Sapienza in Rom beteiligt.

Adulte Stammzellen können aus verschiedenen Körpergeweben gewonnen werden. Sie haben das Potenzial, sich in der Kulturschale zu spezialisierten Zellen programmieren zu lassen. Damit könnten sie als Quelle für die Zucht von Geweben dienen, die für viele Anwendungen in der Medizin benötigt werden. Dringender Bedarf besteht beispielsweise an Gewebeersatz für zerstörte oder erkrankte Haut, Knochen oder Knorpel. Viele Ansätze der Gentherapie konzentrieren sich auf Stammzellen des blutbildenden Systems, die, mit therapeutischen Genen ausgestattet, die Behandlung von Erbkrankheiten oder Krebs verbessern sollen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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