Einladung zur Konferenz: "GENOMICS AND CANCER 2006" -
Genomforschung hält Einzug in die Patientenversorgung
Das Deutsche Krebsforschungszentrum lädt vom 13. bis 16. September zur internationalen Konferenz "GENOMICS AND CANCER 2006". Die Tagung unter der Leitung von Professor Dr. Annemarie Poustka wird in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Genomforschungsnetz (NGFN) ausgerichtet. Im Mittelpunkt steht die Übertragung innovativer Ansätze aus der Genomforschung in die klinische Anwendung zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Über 30 international anerkannte Experten sprechen unter anderem zu Themen wie Früherkennung und Krebsprävention, Mikrometastasen, Krebsstammzellen und neuartige Therapiestrategien.
Die Entstehung von Krebs ist ein komplexer Vorgang. Erst wenn zahlreiche genetische Veränderungen zusammenkommen, entwickelt sich aus einer gesunden Zelle ein bösartiger Tumor. Für ein umfassendes Verständnis dieser komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen sind interdisziplinäre Ansätze erforderlich. Wissenschaftler unterschiedlicher Forschungsausrichtungen und Kliniker rücken näher zusammen, um Ergebnisse aus der Grundlagenforschung erfolgreich in klinische Anwendungen zu übertragen.
Die Analyse der in einer Tumorzelle aktiven Gene liefert ihr krebsspezifisches Aktivierungsmuster. Wie diese Muster genutzt werden, um den Krankheitsverlauf vorauszusagen und die für den Patienten aussichtsreichste Therapie zu bestimmen, berichten Wissenschaftler in einer Sitzung der Veranstaltung.
Nicht immer liegt der Grund für eine fehlerhafte Genaktivität in einer Veränderung der Gensequenz selbst. Auch die Verpackung der Erbsubstanz bestimmt, ob Gene abgelesen werden oder nicht. Diese Art der Genregulation, die Epigenetik, ist ein weiterer Schwerpunkt der Tagung. Epigenetische Veränderungen sind umkehrbar und eröffnen daher neue Möglichkeiten zur Krebsbekämpfung.
Mit seinem Vortrag über das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg richtet sich Professor Otmar D. Wiestler, Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, an die breite Öffentlichkeit. Diese neue Institution schafft auch für die Genomforschung eine Basis, um vielversprechende Forschungsergebnisse in klinischen Studien zu überprüfen. Am Freitag, dem 15. September, um 19 Uhr, sind alle Interessierten zu diesem Teil des Kongresses herzlich eingeladen. Journalisten steht selbstverständlich die gesamte Tagung offen.
Das vollständige Programm ist unter http://www.dkfz.de/mga/conference/schedule.html abrufbar.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.
Das Nationale Genomforschungsnetz (NGFN) ist eine Förderinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).