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International Journal of Cancer, Band 119 (4), erschienen

Nr. 65 | 01.08.2006 | von (JR)

Die neue Ausgabe des "International Journal of Cancer" (IJC), Band 119 (4), beschreibt einen neuen Indikator für die Entwicklung von Leberkrebs bei Patienten mit Leberzirrhose und nimmt den Zusammenhang zwischen Aflatoxin und Leberkrebs in den Blick. Weitere Arbeiten beschäftigen sich mit der Frage, wie endogene Retroviren das Tumorwachstum beeinflussen, und berechnen den Anteil der alkoholinduzierten Tumoren an der weltweiten Krebsneuerkrankungsrate. Die Druckversion des IJC erscheint am 15. August 2006.

Pro Jahr entwickeln etwa 3 – 4 % der Patienten mit Leberzirrhose ein primäres Leberkarzinom. Pontisso et al. konnten zeigen, dass ein neuer serologischer Marker, das "squamous cell carcinome antigen" (SSCA), die Krebsentwicklung besser vorhersagt als der bisher zur Überwachung gebräuchliche Marker alpha-Fetoprotein.

Die Exposition gegenüber dem Schimmelpilzgift Aflatoxin B1 gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung von Leberkrebs in Entwicklungsländern. Bisher ging man davon aus, dass Mutationen im p53-Gen dabei eine zentrale Rolle spielen. Tong et al. wiesen im Experimenten an Mäusen nach, dass noch weitere Faktoren an der Krebsentstehung durch Aflatoxin beteiligt sein müssen.
Die spontane Tumorentwicklung bei bestimmten Mauslinien wird der Expression endogener Leukämieviren zugeschrieben. Pothlichet et al. demonstrierten im Mausmodell, wie die Expression endogener Retroviren das Tumorwachstum in vivo antreibt und das Immunsystem unterdrückt.

Alkohol ist als Karzinogen beim Menschen seit langem bekannt. Boffetta et al. schätzten den Anteil des Alkohols an der weltweiten Neuerkrankungsrate an Krebs anhand von Daten aus dem Jahr 2002. Insgesamt schreiben die Autoren weltweit etwa 3,6 % aller Krebserkrankungen dem Alkoholkonsum zu. Bei Männern entwickeln sich unter Alkoholeinfluss vor allem Tumoren im oberen Magen-Darm-Trakt, während bei Frauen der Brustkrebs im Vordergrund steht.

Die Artikel sind über folgende DOI’s abrufbar (www.doi.org):

Pontisso et al.: Progressive increase of SCCA-IgM immune complexes in cirrhotic patients is associated with development of hepatocellular carcinoma
DOI: 10.1002/ijc.21908
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112511251/ABSTRACT

Tong et al.: Aflatoxin-B exposure does not lead to p53 mutations but results in enhanced liver cancer of Hupki (human p53 knock-in) mice
DOI: 10.1002/ijc.21890
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112550807/ABSTRACT

Pothlichet et al.: A recombinant endogenous retrovirus amplified in a mouse neuroblastoma is involved in tumor growth in vivo
DOI: 10.1002/ijc.21935
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112511247/ABSTRACT

Boffetta et al.: The burden of cancer attributable to alcohol drinking
DOI: 10.1002/ijc.21903
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112550783/ABSTRACT

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jissue/112642886


Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 242
69120 Heidelberg
Germany
Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
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