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Digitales Bildarchiv erhöht Effizienz in der Zusammenarbeit von Forschung und Klinik

Ein Plus für die elektronische Kommunikation zwischen den Partnern des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg

Nr. 54 | 30.06.2006 | von (And)

Forscher, Ärzte und Patienten profitieren gleichermaßen von einem digitalen Röntgen-Archivierungssystem (PACS: Picture Archiving and Communication System), das kürzlich im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg installiert wurde. Elektronische Bilddaten stehen nun unmittelbar dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sowie Einrichtungen des Universitätsklinikums zur Verfügung. Das Informationsmanagement innerhalb des NCT erfährt damit einen deutlichen Aufschwung.

Zum einen ist es nun möglich, neue radiologische Strategien im Krebsforschungszentrum zu erproben und Daten für die klinische Versorgung an das Klinikum zu übermitteln, etwa wenn Patienten im NCT im Rahmen einer Studie behandelt werden. Zum anderen stehen Daten, die bei radiologischen Untersuchungen eines Patienten im Klinikum erfasst werden, für die Planung einer speziellen Strahlentherapie dem DKFZ zur Verfügung.

Die behandelnden Ärzte haben unmittelbar Zugriff auf Ausgangsbefunde, die im Zentrum oder an anderen Kliniken erstellt wurden, und können auf diese Weise z. B. Größenänderungen eines Tumors unter Therapie besser verfolgen. Die medizinische Versorgung lässt sich schneller und angenehmer durchführen. Zum einen sinkt die Zahl der Fehlerquellen, zum anderen bedeutet das ein Plus in der Untersuchungsqualität. Ein zusätzlicher Mehrwert entsteht für Wissenschaftler dadurch, dass Bilddaten vorhanden sind, die den gesamten Krankheitsverlauf dokumentieren und damit die Auswertung erleichtern.

Weitere Schritte sind erforderlich, um die Bündelung der Kräfte im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen voranzubringen. Sinnvoll wäre z. B. die Einbindung weiterer Partner wie der Thoraxklinik Heidelberg GmbH und der Orthopädischen Universitätsklinik im NCT. Im Hinblick auf die Verknüpfung mit niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern der Region sollten die Möglichkeiten der Teleradiologie oder des Internets ausgeschöpft werden. Die Bereitstellung von klinischen Bildinformationen wäre darüber hinaus auch von Nutzen für Bereiche wie die Genomforschung, Bioinformatik oder Krebsregister.

Ziel des NCT ist es, eine neue Ära der multidisziplinären Versorgung von Krebspatienten und der Verknüpfung mit der Krebsforschung einzuleiten. In diesem Rahmen sollen Ergebnisse aus der Forschung schneller beim Patienten ankommen. Das gilt natürlich auch für die bildgebenden Verfahren der Radiologie und die Möglichkeiten der Strahlentherapie. Die Installation von PACS ist deshalb ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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