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Neue Artikel des International Journal of Cancer online verfügbar

Nr. 27 | 07.04.2006 | von (IW)

Aktuell berichtet die neue Ausgabe des "International Journal of Cancer" (IJC), Band 118(8) über Brustkrebs-fördernde Östrogenmetaboliten, Methoden zur Beurteilung der Prognose bei Brustkrebs und der Frage, bis zu welchem Alter ein Mammographie-Screening sinnvoll ist. Die Druckversion des IJC erscheint am 15. April 2006.

Fernandez et al. untersuchten die Beteiligung des Östrogens 17β Estradiol (E2) an der Entstehung von Brustkrebs und stellten fest, dass die Erbgut-schädigende Wirkung vorwiegend durch dessen reaktive Metabolite 4 Hydroxyestradiol und 2 Hydroxyestradiol ausgelöst wird. Das Forscherteam hatte Brust-Epithelzellen mit E2 sowie seinen Zwischenprodukten behandelt und entdeckt, dass dadurch bei Brustkrebs häufig betroffene DNA-Regionen verändert werden.

Im Blut zirkulierende Tumorzellen eignen sich weniger gut zur Beurteilung der Prognose bei Brustkrebs als die Analyse verstreuter Tumorzellen im Knochenmark. Dies zeigten Gro Wiedswang und Mitarbeiter von der Universität Oslo. Die Forscher hatten die Daten der postoperativen Untersuchungen von 341 norwegischen Frauen mit Brustkrebs hinsichtlich der Anzahl von Tumorzellen im Blut und im Knochenmark verglichen. Sie stellten fest, dass zwischen klinischem Verlauf und der Zellzahl ein signifikanter Zusammenhang besteht. Wegen der geringeren Zahl von Tumorzellen im Blut war die Analyse im Knochenmark jedoch noch deutlich besser geeignet, einen Rückfall vorherzusagen.

In vielen Ländern werden auch Frauen über 70 Jahren zum Mammographie-Screening eingeladen – dabei besteht aber die Gefahr einer Überdiagnose. Fracheboud et al. verglichen die Daten des niederländischen Brustkrebs-Screening-Programms von 1998 bis 2000 von 70- bis 75 Jährigen mit denen der 50- bis 69 Jährigen. Die Forscher stellten fest, dass Brusttumoren bei älteren Patientinnen deutlich langsamer wachsen, so dass das Risiko der Überdiagnose mit zunehmendem Alter steigt. Ab einem Alter von etwa 75 Jahren, so ihr Fazit, überwiegt dieses Risiko den potenziellen Nutzen des Screenings.

Die Artikel sind über folgende DOI’s abrufbar (www.doi.org):

Fernandez, Sandra V.; Russo, Irma H.; Russo, Jose: Estradiol and its metabolites 4-hydroxyestradiol and 2-hydroxyestradiol induce mutations in human breast epithelial cells (p 1862-1868). Published Online: 14 Nov 2005.
DOI: 10.1002/ijc.21590
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112141702/ABSTRACT

Wiedswang, Gro; Borgen, Elin; Schirmer, Cecilie; Kåresen, Rolf; Kvalheim, Gunnar; Nesland, Jahn M.; Naume, Bjørn: Comparison of the clinical significance of occult tumor cells in blood and bone marrow in breast cancer (p 2013-2019). Published Online: 14 Nov 2005.
DOI: 10.1002/ijc.21576
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112141707/ABSTRACT

Fracheboud, Jacques; Groenewoud, Johanna Helëne; Boer, Rob; Draisma, Gerrit; de Bruijn, Arry E.; Verbeek, André L.M.; de Koning, Harry J.: Seventy-five years is an appropriate upper age limit for population-based mammography screening (p 2020-2025). Published Online: 14 Nov 2005.
DOI: 10.1002/ijc.21560
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/112141693/ABSTRACT


Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jabout/29331

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 242
69120 Heidelberg
Germany
Tel.: +49 6221 424800
Fax: +49 6221 424809
E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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