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Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis geht an Ana Martin-Villalba

Nr. 19 | 13.03.2006 | von (IW)

Dr. Ana Martin-Villalba wird am 14. März mit dem erstmals verliehenen Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Die Medizinerin aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum erhält den mit 60.000 Euro dotierten Preis für ihre Forschungen über die Rolle des CD95-vermittelten Zelltods im Nervensystem.

CD95, ein Rezeptormolekül auf der Zelloberfläche, ist einer der wichtigsten Auslöser der Apoptose – so die wissenschaftliche Bezeichnung des programmierten Zelltods. Ana Martin-Villalbas Arbeit konzentrierte sich in den letzten Jahren auf die CD95-vermittelte Apoptose nach Querschnittslähmungen. Die Wissenschaftlerin zeigte, dass bei Mäusen eine Blockade der Apoptose die Regeneration des Rückenmarks fördert. So behandelte Mäuse waren rund vier Wochen später wieder in der Lage, ihre Beine zu bewegen, unbehandelte hingegen blieben gelähmt. Die Medizinerin hatte zuvor bereits nachgewiesen, dass auch nach einem Schlaganfall gesunde Nervenzellen im Gehirn durch Apoptose zugrunde gehen. Durch Hemmung des CD95-vermittelten Zelltods könnten diese Zellen gerettet und Folgeerscheinungen wie z.B. Lähmungen möglicherweise vermieden werden.
In Madrid geboren, studierte die heute 34-jährige Mutter von drei Kindern an der Universität Murcia in Spanien. Einen Teil ihrer Ausbildung absolvierte sie im britischen Leeds. Ihr Staatsexamen erlangte sie 1995. Im Anschluss promovierte sie an der Universität Heidelberg über die Beteiligung der durch Minderdurchblutung ausgelösten Apoptose beim Schlaganfall im Säugergehirn. Nach einer Zeit am Universitätsklinikum Heidelberg begann Ana Martin-Villalba 1999 als Nachwuchsgruppenleiterin in der Abteilung Immungenetik im DKFZ.
Der Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis soll einmal jährlich für herausragende Leistungen in der biomedizinischen Forschung an einer deutschen Einrichtung vergeben werden. Das bis zu 60.000 Euro hohe Preisgeld muss forschungsbezogen eingesetzt werden.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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