Prince Mahidol Award für Harald zur Hausen
Thailand ehrt Heidelberger Krebsforscher mit königlicher Auszeichnung
Professor Harald zur Hausen, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, ist eine besondere Ehre zuteil geworden. Die thailändische Prince Mahidol Award Stiftung wählte den 69-jährigen Krebsfor¬scher zum diesjährigen Preisträger einer Auszeichnung, die nach Seiner Königlichen Hoheit Prinz Mahidol von Songkla benannt wurde. Zur Hausen, Spezialist für Papillomaviren, die als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs gelten, erhält den mit 50000 US-Dollar dotierten Preis für seine Beiträge zum „Öffentlichen Gesundheitswesen“.
Die Preisverleihung findet am 26. Januar 2006 in der Ananta Samakhom Throne Hall im Dusit Palast in Bangkok statt. Dort wird Seine Majestät König Bhumibol Adulyadej dem Preisträger eine Medaille und eine Urkunde überreichen. Einen Tag später ist Harald zur Hausen auf einem Empfang des thailändischen Premierministers zu Gast. Zudem ist die Expertise des renommierten Heidelberger Krebsforschers gefragt: Zur Hausen ist eingeladen, einen Vortrag über seine wissenschaftliche Arbeit zu halten.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum pflegt schon über Jahre hinweg wissenschaftliche Beziehungen mit Thailand. 1995 schloss das Zentrum mit dem Chulabhorn Research Institute einen Kooperationsvertrag, der als gemeinsames Projekt die Untersuchung von Inhaltsstoffen aus thailändischen Pflanzen umfasst. Die thailändische Prinzessin Professor Chulabhorn Mahidol informierte sich im Oktober 2000 bei einem Besuch im Krebsforschungszentrum über Forschungsarbeiten an Naturstoffen, die die Tumorentstehung verhindern oder verlangsamen können. Darüber hinaus verschaffte sie sich einen Überblick über die Diagnostik und Therapie von Lungenkrebs und von Krebserkrankungen der Frau. Das Krebsforschungszentrum unterstützt mit diesem Wissenstransfer den Aufbau eines Krebszentrums in Bangkok.
Prinz Mahidol von Songkla, Vater des jetzigen Königs von Thailand, modernisierte das medizinische Versorgungs- und Bildungssystem in Thailand. Die Bevölkerung schätzt ihn deshalb als Vater der modernen Medizin und des öffentlichen Gesundheitswesens. Ihm zu Ehren wurden 1992 die Prince Mahidol Award Stiftung gegründet und ein gleichnamiger Preis eingeführt, der exzellente Leistungen in den Kategorien „Medizin“ und „Öffentliches Gesundheitswesen“ honoriert. Präsidentin der Stiftung ist Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.