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Heiß begehrt:

EMBO-Nachwuchswissenschaftler-Förderung für Heidelberger Krebsforscher

Nr. 63 | 08.11.2005 | von (And)

EMBO steht für Qualität und wissenschaftliche Exzellenz. Entsprechend haben 17 junge Forscher aus dem Bereich der Lebenswissenschaften Grund zur Freude, denn sie wurden
in der jährlichen Auswahlrunde von der Europäischen Molekularbiologischen Organisation
zu den hellsten Köpfen Europas gekürt. Unter ihnen ist auch Dr. Michael Boutros, Leiter
der Boveri-Nachwuchsgruppe Signalwege und Funktionelle Genomik im Deutschen Krebsforschungszentrum. Das EMBO Young Investigator Programme bietet den Nachwuchsforschern in den kommenden drei Jahren Unterstützung in ihrer akademischen Laufbahn; zu-dem haben sie Gelegenheit, an Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen.

Das Nachwuchsforscherprogramm richtet sich an junge Wissenschaftler, die erst seit ein
bis drei Jahren ein eigenes Labor leiten. Die ausgewählten Kandidaten profitieren von einer Reihe von Vorteilen, die ihnen den oftmals schwierigen Spagat zwischen dem Aufbau einer selbstständigen Arbeitsgruppe und der zielstrebigen Verfolgung der eigenen Karriere erleichtern sollen. Dazu gehören beispielsweise die Betreuung durch ein EMBO-Mitglied als Mentor, die Teilnahme als Referent an internationalen Fachtagungen, die Einbindung in das EMBO-Nachwuchsforscher-Netzwerk sowie Kurse in Labormanagement. Auch im Hinblick auf die Einwerbung von Drittmitteln kann die EMBO-Förderung hilfreich sein.

Michael Boutros ist einer von vier Forschern aus Deutschland, die sich im Wettbewerb durchgesetzt haben. Für ihn ist klar: „Das EMBO Young Investigator Programme ist eine wichtige Empfehlung für mich und die wissenschaftliche Arbeit meiner Gruppe.“ Sein Team entwickelt und verwendet Methoden, um die Funktionen von einzelnen Erbanlagen in verschiedenen zellulären Abläufen aufzuklären, darunter Hochdurchsatz-Verfahren und RNS-Interferenz-Methoden. Letztere ermöglichen es den Wissenschaftlern, Gen für Gen auszuschalten und daraus auf Störungen bei normalen und krankheitsspezifischen Funktionen zu schließen. Vor kur-zem gelang es Michael Boutros zusammen mit Wissenschaftlern vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen, Komponenten des so genannten JAK/STAT-Signalwegs zu identifizieren, der bei Leukämien und Lymphomen eine wichtige Rolle spielt. Die Forscher fanden zuvor unbekannte Gene und Proteine, die in der Zukunft für Krebstherapie und -diagnostik interessant werden könnten.

Weitere Informationen über das EMBO Young Investigator Programme sind auch unter www.embo.org/about_embo/press/new_yips05.html abrufbar.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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