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Online verfügbar: Aktuelle Artikel des International Journal of Cancer

Nr. 62 | 07.11.2005 | von (ES)

Die neue Ausgabe des „International Journal of Cancer“, Band 117(6), beschäftigt sich mit erhöhtem Brustkrebsrisiko bei Trägerinnen einer Mutation im BRCA2-Gen, mit der Rolle von Heliobacter pylori bei der Entwicklung von Dickdarmkrebs und mit bispezifischen Antikörpern zur Behandlung von Hirntumoren. Die Druckversion der Zeitschrift erscheint am 20. Dezember 2005.

Frauen, die bereits in jüngerem Alter mehrere Schwangerschaften durchlaufen haben, sind normalerweise einem niedrigeren Brustkrebsrisiko ausgesetzt. Dies gilt jedoch nicht unbedingt für Frauen, deren BRCA1/2-Gene mutiert sind. Die Zunahme der Hormone Östrogen und Progesteron während der Schwangerschaft und die daraus resultierende Gewebevermehrung in der Brust könnten für diese Frauen zu einer Erhöhung des Brustkrebsrisikos führen. In einer Fallkontroll-Studie fanden Cullinane und Mitarbeiter, dass das Brustkrebsrisiko bei Trägerinnen der BRCA2-Mutation in den zwei Jahren nach der Geburt um 70% erhöht war, sofern sie unter 50 Jahre alt waren. War die letzte Geburt mindestens fünf Jahre her, fiel das Brustkrebsrisiko. Die Anzahl der Schwangerschaften bei Trägerinnen der BRCA1-Mutation hatte keine oder nur geringe Auswirkungen auf das Brustkrebsrisiko.

Das Bakterium Heliobacter pylori gilt als Auslöser von chronischer Gastritis, Magengeschwüren und Magenkrebs. Um herauszufinden, ob H. pylori auch beim Darmkrebs eine Rolle spielt, untersuchten Mizuno und Kollegen die Daten von 334 Patienten, die sich einer Darmspiegelung unterzogen hatten. Die Infektion mit H. pylori diagnostizierten sie anhand von Antikörpern im Blut (Serologie). Bei Patienten mit adenomatösen Hyperplasien waren solche Antikörper häufiger zu finden als bei Patienten ohne Hyperplasien. Die Betroffenen wiesen auch häufiger adenomatöse Polypen auf, aus denen die meisten Dickdarmtumoren entstehen. Zur Verhinderung von Darmkrebs könnte in Zukunft eine Behandlung solcher Patienten mit Antibiotika sinnvoll sein.

Künstlich hergestellte Antikörper, deren einer Arm an der Tumorzelle und der andere an einem Rezeptor angreift (bispezifischer Antikörper), machen Hoffnung auf eine neue Behandlungsoption gegen Hirntumoren. Hovest und Kollegen benutzten einen bispezifischen Antikörper (r28M) der sich gegen den so genannten kostimulierenden Rezeptor CD28 und ein Proteoglycan (MAPG) auf der Oberfläche von Glioblastom-Zellen richtet. Die Antikörper führten sowohl in vitro als auch im Tierversuch zu einer Unterdrückung des Hirntumorwachstums. Die Produktion des Antikörpers in transgenen Tieren ist verlässlich und wird klinische Pilotstudien an Glioblastom-Patienten erleichtern.


Die Artikel sind unter folgender DOI abrufbar (www.doi.org):

10.1002/ijc.21273, Cullinane et al., Effect of pregnancy as a risk factor for breast cancer in BRCA1/BRCA2 mutation carriers

10.1002/ijc.21280, Mizuno et al., pylori infection is associated with colon adenomatous polyps detected by high-resolution colonoscopy

10.1002/ijc.21294, Grosse-Hovest et al., Supraagonistic, bispecific single-chain antibody purified from the serum of cloned, transgenic cows induces T-cell-mediated killing of glioblastoma cells in vitro and in vivo

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar: http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jabout/29331


Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sherryl Sundell
Managing Editor
International Journal of Cancer
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Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

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