Otmar Dieter Wiestler erhält das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Professor Otmar D. Wiestler, Wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, erhält am 8. April 2005 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Mit dieser Auszeichnung würdigt Bundespräsident Horst Köhler Wiestlers „jahrzehntelanges Engagement in der medizinischen Forschung“.
Der Neuropathologe, 1956 in Freiburg im Breisgau geboren, studierte und promovierte dort im Fach Medizin. Nach mehrjährigen Forschungsaufenthalten in San Diego und Zürich folgte er 1991 nach seiner Habilitation einem Ruf an den Lehrstuhl für Neuropathologie der Universität Bonn. Unter seiner Ägide entwickelte sich die Neurowissenschaftliche Forschung in Bonn zu einem national und international führenden Zentrum. Sein Forschungsschwerpunkt lag auf der molekulargenetischen Analyse und Diagnostik neuronaler Tumoren, der neuronalen Stammzellforschung und der Rekonstruktiven Neurobiologie. Außerdem widmete er sich der klinischen Neuropathologie zentralnervöser Tumoren sowie der Pathogenese der Temporallappen-Epilepsien.
In der Laudatio hob die Stellvertretende Landrätin Uta Gräfin Strachwitz Wiestlers unermüdliche Initiative in der Vernetzung von Forschungsbereichen und der Verbindung von Forschung, Industrie und privaten Stiftern hervor. Besonderes Engagement widmete er außerdem der effektiven Förderung von Nachwuchswissenschaftlern. Als ehemaliger Leiter des Instituts für Neuropathologie der Universität Bonn verhalf er den Neurowissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu internationalem Ansehen.
Wiestler ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Seit Januar 2004 ist er Wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums und wird neben seiner Tätigkeit als Wissenschaftsmanager einen neuen Forschungsschwerpunkt der Krebstammzellforschung am Zentrum aufbauen.
Die Ehrung findet am 8. April um 11.00 Uhr im Kreishaus der Stadt Siegburg im Beisein geladener Gäste statt und wird durch Landrat Frithjof Kühn überreicht.
Die Laudatio kann in der Pressestelle des Deutschen Krebsforschungszentrums angefordert werden.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
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