e.biss - das B2B Bestellsystem des DKFZ stößt auf großes Interesse
Für die Abteilung Beschaffung und Materialwirtschaft des Deutschen Krebsforschungszentrums schließt sich ein Kreis. Seit Anfang März dieses Jahres besteht eine Einkaufskooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig, die ebenfalls Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft ist. Die GBF hat die Lizenz für die Benutzung des DKFZ-internen e.biss-Systems erworben und nutzt jetzt als „Mandant“ das online-Bestellsystem des DKFZ.
Auf Basis des in der Industrie etablierte B2B-Systems SAP SRM wurde im DKFZ die Vision eines prozessoptimierten Bestellsystems für den Bedarf einer Großforschungseinrichtung entwickelt. Herzstück des am DKFZ installierten e.biss-Systems ist ein online-Katalog, der zusätzlich mit externen Webshops verlinkt seit Ende 2001 in Betrieb ist. Mittlerweile umfasst er 880 000 Einzelposten von 97 Lieferanten. Mit den Lieferanten werden zentrale Rahmenverträge geschlossen, die Produkte in den Katalog eingepflegt und ständig aktualisiert. Insgesamt 450 Mitarbeiter des DKFZ vom Wissenschaftler bis zum Verwaltungsangestellten nutzen das System und bestellen hiermit ihren Bedarf dezentral beim Lieferanten.
In dieser Form existierte bisher kein System für den dezentralen Einkauf eines modernen Wissenschaftsbetriebs. Die Einführung bedeutete eine echte Pionierleistung im öffentlichen Sektor. Im e.biss-System sind die Bedarfserfassung, die Prüfung und Genehmigung der Bestellungen und die Auswahl der Lieferanten zusammengefasst. Die Verantwortung für die Bestellungen liegt so beim Nutzer. Zeitaufwendige Nachbearbeitungen und unkorrekte Bestellungen entfallen. Zusätzlich ermöglicht die Integration in SAP R/3 eine automatisierte Belegverarbeitung und ein optimiertes Controlling.
Im DKFZ läuft e.biss mittlerweile reibungslos. Seine Flexibilität, Schnelligkeit und Kostenersparnis überzeugen wirkungsvoll ehemalige Zweifler. Gemeinsam mit Lieferanten und Nutzern wird das System stetig verfeinert und dem Bedarf beider Seiten optimal angepasst. Mit der etablierten Version ist es gelungen, anderen Instituten oder Universitäten die gemeinsame Nutzung des Katalogservers anzubieten. Neben der GBF haben bereits weitere Institute der Helmholtz-Gemeinschaft und einige Universitäten Interesse angemeldet. Mehreren Delegationen ausländischer Universitäten wurde e.biss bereits als Entwicklung präsentiert, die ausnahmsweise nicht im Rahmen der Krebsforschung am DKFZ entstanden ist, aber die Wissenschaftler von administrativen Aufgaben entlastet.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.