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Die Tabakepidemie hat die Frauen erreicht:

Wenn Frauen rauchen wie Männer, sterben sie wie Männer

Nr. 53 | 13.12.2004 | von (MPL)

2. Deutsche Konferenz für Tabakkontrolle am 15. und 16. Dezember 2004 im Deutschen Krebsforschungszentrum, Heidelberg

Rauchen tötet zunehmend auch die Frauen: „Wenn Frauen rauchen wie Männer, sterben sie wie Männer“ erklärt die Tagungspräsidentin der 2. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle, die Heidelberger Medizinerin Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum, „die Lungenkrebstodesfälle sind insbesondere bei jüngeren Frauen im letzten Jahrzehnt um 60% angestiegen, ebenso hat die Zahl der Herzinfarkte von jungen Frauen deutlich zugenommen.“
Rauchen tötet allein in Deutschland über 110 000 Menschen jährlich, dies sind mehr Todesfälle als durch Aids, Alkohol, illegale Drogen, Verkehrsunfälle, Morde und Selbstmorde zusammen; und die Opfer des Zigarettenkonsums werden immer jünger: Frauen und Männer, die in ihren mittleren Lebensjahren versterben, büßen eine Lebenserwartung von weit über 20 Jahren ein.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum fordert die politisch Verantwortlichen auf, der Tabakepidemie Einhalt zu gebieten mit Maßnahmen, deren Wirksamkeit längst belegt ist: Dies sind drastische Tabaksteuererhöhungen und eine rigide Bekämpfung des Zigarettenschmuggels, ein umfassendes Tabakwerbeverbot und die Schaffung einer rauchfreien Umwelt. Rauchfreie Kinder- und Jugendeinrichtungen, rauchfreie Schulen und öffentliche Einrichtungen sowie rauchfreie Arbeitsplätze sind ein Gebot der Stunde. Aber auch die Abgabe und der Vertrieb von Tabakwaren muss drastisch eingeschränkt werden. Hierzu gehören ein Verbot von Zigarettenautomaten und die Lizenzierung des Verkaufes von Tabakwaren nur in ausgewiesenen Tabakläden.

Viele andere europäische Staaten haben diese Maßnahmen bereits eingeleitet oder umgesetzt. Deutschland nimmt im europäischen Ranking bei der Tabakkontrolle einen der unteren Plätze ein und steht auf Platz 21 von 28 überprüften Ländern. Es besteht also dringend Handlungsbedarf.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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