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Harald zur Hausen erhält das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Nr. 17 | 14.04.2004 | von (Fel/Koh)

Am 28. April 2004 wird Bundesministerin Edelgard Bulmahn Professor Dr. med. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichen. Mit dieser Auszeichnung würdigt der Bundespräsident zur Hausens Pionierarbeit auf dem Gebiet der Tumorvirologie sowie seine Leistung als wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Zur Hausen, 1936 in Gelsenkirchen geboren, widmete sich bald nach seinem Medizinstudium der Rolle von Viren bei der Tumorentstehung. Im Jahre 1970 wies er mit dem Epstein-Barr Virus zum ersten Mal das Erbgut eines Tumorvirus im Gewebe von zwei menschlichen Tumoren (Burkitt-Lymphom und Nasopharynxkarzinom) nach. Seit den siebziger Jahren konzentrierte er sich ganz auf die humanen Papillomviren, die auch als Erreger von Hautwarzen bekannt sind. Der Tumorvirologe identifizierte bestimmte Typen dieser Viren als Verursacher von Gebärmutterhalskrebs, der bei Frauen dritthäufigsten Krebserkrankung. Seitdem wird weltweit erfolgversprechend an Konzepten zur Impfung gegen Papillomviren gearbeitet.

Als Pionier auf seinem Fachgebiet erhielt zur Hausen viele Preise, darunter den Robert-Koch-Preis, den Paul Ehrlich-Preis und den Charles S. Mott-Preis der General-Motors Krebsforschungsstiftung, ebenso ist er Träger mehrerer Ehrendoktorwürden. Von 1983 bis 2003 war zur Hausen Vorsitzender und Wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes des Deutschen Krebsforschungszentrums. Unter seiner Führung entwickelte sich das Zentrum zu einer weltweit führenden Einrichtung im Bereich der Lebenswissenschaften. Als zukunftsweisendes Modell für die Klinische Krebsforschung brachte zur Hausen das Konzept des „Comprehensive Cancer Centers“, einer gemeinsamen Initiative der Universität Heidelberg und des Krebsforschungszentrums, auf den Weg.

Seine Leistung als Wissenschaftsmanager bewies zur Hausen mit seiner prägenden Arbeit in Kommissionen des Bundesforschungsministerium. Dabei gestaltete er mit seinen zahlreichen innovativen Vorschlägen maßgeblich die biomedizinische Forschung in Deutschland.

Die Ordensverleihung findet am 28. April 2004 um 15 Uhr im Beisein geladener Gäste im Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin statt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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