Hochleistungs-Computertomograph geht in Betrieb
Am 9. Dezember wird im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ein neuer Computertomograph eingeweiht. Die Technologie des "Aquilion 16" von Toshiba Medical Systems stellt einen Meilenstein in der bildgebenden Diagnostik dar. Im Vergleich zu bisherigen Gerätetypen ermöglicht "Aquilion 16" eine um bis zu 50 Prozent geringere Strahlenbelastung, eine Verkürzung der Untersuchungszeit und eine deutlich höhere Bildqualität.
Der neue 16-Zeilen-Computertomograph liefert in kürzester Zeit eine Vielfalt von Bildern, die die Darstellung eines Organs aus allen räumlichen Perspektiven ermöglicht. Während der Aufnahme können pro Umdrehung bis zu 16 Datenlinien aufgenommen werden, die Rotationszeit beträgt 0,4 Sekunden. Aufgrund der Schnelligkeit, hohen Bildauflösung sowie niedrigen Strahlenbelastung eignet sich das Gerät auch für die Darstellung bewegter Organe wie Lunge, Herz und Gefäße, für die funktionelle Diagnostik und für die Untersuchung von Kindern.
Das Gerät wird sowohl in der klinischen Routine, insbesondere bei speziellen Fragestellungen, als auch in der Forschung eingesetzt werden. Professor Dr. Hans-Ulrich Kauczor, Leiter der Abteilung Radiologie im DKFZ, nimmt in zahlreichen wissenschaftlichen Kooperationsprojekten zunächst folgende Einsatzgebiete in den Blick: Diagnostik von Tumoren des Zentralnervensystems und der Lunge, Gefäßdiagnostik, Lungenfunktionsdiagnostik und Diagnostik angeborener Fehlbildungen und Erkrankungen bei Kindern. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Partnern in der Strahlentherapie soll weitergeführt werden.
"Aquilion 16" ist das zweite Gerät dieser Leistungsstärke und Schnelligkeit in Deutschland, ein weiteres steht in der Charité in Berlin. Besonders erwähnenswert ist auch das Umfeld des "Aquilion 16" im DKFZ: Die Firma Toshiba Medical Solutions hat auf Anregung von Kauczor zwei Künstlerinnen mit der Gestaltung des Untersuchungsraumes und des Patientenzimmers betraut und auf diese Weise ein für Patienten ausgesprochen wohltuendes Ambiente geschaffen.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.