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WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle im Deutschen Krebsforschungszentrum gegründet

Nr. 40 | 09.12.2002 | von (St/PL)

Am Donnerstag, dem 12. Dezember, findet ab 14.00 Uhr die Eröffnung eines neuen WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle im Krebsforschungszentrum statt.

Wissen und Erkenntnisse über das Ausmaß des Tabakkonsums bereit zu stellen, tabakbedingte gesundheitliche und ökonomische Konsequenzen deutlich zu machen sowie wirksamkeitsüberprüfte Maßnahmen zur Verringerung des Tabakkonsums vorzuschlagen, sind die Kernarbeitsgebiete des neu gegründeten WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle im Deutschen Krebsforschungszentrum. Der Zigarettenkonsum stellt in den Industrieländern das bedeutendste einzelne Gesundheitsrisiko und die führende Ursache frühzeitiger Sterblichkeit dar. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich vier Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen des Zigarettenkonsums, in Deutschland sind es zwischen 110 000 bis 140 000 Menschen jährlich.

Dies war für die Weltgesundheitsorganisation Grund, neben dem bereits bestehenden europäischen WHO-Zentrum für Tabakkontrolle in Warschau ein weiteres im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg anzuerkennen. Das WHO-Kollaborationszentrum geht aus der Stabsstelle Krebsprävention des Deutschen Krebsforschungszentrums hervor, welche u.a. in den Jahren 2000 und 2002 die beiden größten deutschen Nichtraucherkampagnen durchführte und seit 1999 Konzepte zur Tabakprävention und Tabakkontrolle erarbeitet.

Das WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle hat verschiedene Aufgaben zu erfüllen: Überprüfung wissenschaftlicher Ergebnisse zur Feststellung von wirksamen Maßnahmen der Tabakkontrolle sowie Kommentierung von bestehenden oder zu planenden Umsetzungsstrategien zur Tabakkontrolle, Zusammenfassung neuester Forschungsergebnisse auf einer Website, die im Januar 2003 vorgestellt und monatlich aktualisiert wird. Auf der Basis dieses ständig aktualisierten Wissens wird es möglich sein, fortlaufend Empfehlungen für eine wirksame Tabakkontrollpolitik bereitzustellen. Ferner soll das WHO-Kollaborationszentrum einen Beitrag zur Weiterbildung von Gesundheitsberufen in der Tabakentwöhnung leisten und Entscheidungsträger aus Politik und Medien zu relevanten Einzelthemen der Tabakkontrollpolitik informieren.

Das WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle übernimmt in Deutschland zudem die Aufgabe, sich für die Erarbeitung einer wirkungsvollen internationalen Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle einzusetzen, über die gegenwärtig in Genf von den Mitgliedsstaaten der WHO verhandelt wird. Auch ist die Unterstützung des Vierten Aktionsplanes für ein tabakfreies Europa des Regionalbüros der WHO in Kopenhagen vorgesehen.
Das WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle wird finanziell gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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