Cookie Hinweis

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen .

Essentiell

Diese Cookies sind für die Funktionalität unserer Website erforderlich und können nicht deaktiviert werden.

Name Webedition CMS
Zweck Dieses Cookie wird vom CMS (Content Management System) Webedition für die unverwechselbare Identifizierung eines Anwenders gesetzt. Es bietet dem Anwender bessere Bedienerführung, z.B. Speicherung von Sucheinstellungen oder Formulardaten. Typischerweise wird dieses Cookie beim Schließen des Browsers gelöscht.
Name econda
Zweck Session-Cookie für die Webanalyse Software econda. Diese läuft im Modus „Anonymisiertes Messen“.
Statistik

Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und analysiert werden. Je nach Tool werden ein oder mehrere Cookies des Anbieters gesetzt.

Name econda
Zweck Measure with Visitor Cookie emos_jcvid
Externe Medien

Inhalte von externen Medienplattformen werden standardmäßig blockiert. Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Zustimmung mehr.

Name YouTube
Zweck Zeige YouTube Inhalte
Name Twitter
Zweck Twitter Feeds aktivieren

Strategien der amerikanischen Tabakindustrie zur Beeinflussung der europäischen Union in der Gesetzgebung zur Tabakwerbung

Ergebnisse zu Vorgängen in Deutschland zwischen 1987 und 1994

Nr. 09 | 17.04.2002 | von (Sta)

Der Einfluss der amerikanischen Tabakindustrie auf politische Entscheidungsträger in Europa und speziell auch in Deutschland wird in der neuesten Ausgabe des angesehenen Wissenschaftsjournals "Lancet" (Volume 359, 30. April 2002, S. 1323-1330) dokumentiert. Die Wissenschaftler Mark Neumann, Araf Bitton und Stanton Glantz vom Center for Tobacco Control Research and Education, School of Medicine, University of California, San Francisco, recherchierten in internen, vormals vertraulichen Industriedokumenten, die durch Beschluss amerikanischer Gerichte 1998 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden mussten. Am Beispiel der langjährigen Verhandlungen um ein europäisches Tabak-Werbeverbot machen sie deutlich, daß führende Tabakkonzerne wie Philip Morris schon frühzeitig versucht haben, die deutsche Regierung als Bündnispartner zu gewinnen, um ein europäisches Tabak-Werbeverbot zu verhindern. Die Unterlagen, die die Autoren ausgewertet haben, weisen intensive Versuche der Beeinflussung der deutschen Repräsentanten insbesondere bei der Europäischen Union aus, z.B. durch die Erarbeitung von Stellungnahmen, von denen man hoffte, daß die deutsche Regierung sie sich zu eigen machen würde.

Gegen den Widerstand Deutschlands verabschiedete die EU im Jahr 1998 ein umfassendes europäisches Tabak-Werbeverbot, gegen das Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof klagte mit der Begründung, daß die Rechtsgrundlagen im EU-Vertrag von Amsterdam für ein europäisches Verbot dieser Art nicht gegeben seien. Dieser Klage wurde im Jahr 2000 stattgegeben. Inzwischen wird eine neue EU-Richtlinie für ein europäisches Tabak-Werbeverbot verhandelt.

Die Autoren des Lancet-Artikels verfügen nicht über Unterlagen, mit denen ein Gelingen der Lobbytätigkeit der Tabakindustrie und ihrer Verbände nachgewiesen wird. Es wird jedoch deutlich, mit welchem starken argumentativen und wirtschaftspolitischen Potential versucht worden ist, Einfluss auf die europäische bzw. in diesem Fall insbesondere die deutsche Politik zu gewinnen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum nimmt dies deshalb zum Anlass, Abgeordnete und Regierung nachdrücklich auf die notwendige Begrenzung des Einflusses der Tabakkonzerne aufmerksam zu machen und eine Orientierung der Tabakpolitik im Sinne des Schutzes der Bürger vor nachgewiesenen Gesundheitsgefahren zu fordern.

In einer Publikation "Factsheet Tabakwerbeverbot" hat das Deutsche Krebsforschungszentrum die Argumente, die eine Vereinbarkeit eines umfassenden Tabak-Werbeverbots mit dem Grundgesetz zum Gegenstand haben, erarbeitet. Danach ist Wirtschaftswerbung zwar durch das Recht auf Meinungsfreiheit geschützt, Einschränkungen und Verbote sind jedoch mit dem Grundrecht vereinbar, wenn sie durch ausreichende Gründe des Gemeinwohls gerechtfertigt sind und dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entsprechen.

Die Publikation sowie der Lancet-Artikel können bei der Presseabteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums angefordert werden.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Archiv Pressemitteilungen

Durchsuchen Sie unser Pressemitteilungsarchiv nach einem bestimmten Thema oder Jahr für Jahr.

RSS-Feed auf www.dkfz.de

Sie können unseren RSS-Feed ganz einfach abonnieren - unkompliziert und kostenlos.

RSS-Feed
nach oben
powered by webEdition CMS