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Lizenz zum Forschen

Krebsforschungszentrum baut Kooperation mit der MTM Laboratories AG aus

Nr. 22 | 18.06.2001 | von (And)

Eine schnelle Umsetzung und klinische Anwendung von patentierten Erfindungen aus der onkologischen Grundlagenforschung ist das Hauptziel eines Abkommens zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der MTM Laboratories AG. In einem entsprechenden Vertrag wurde kürzlich eine engere Zusammenarbeit im Bereich Patentevaluation und Lizenzierung vereinbart. Insbesondere für Schutzrechte, die eine verbesserte Krebsdiagnostik und -therapie zum Ziel haben, soll der Weg bis zum Produkt und damit zum Patienten durch Studien bei MTM zur Bewertung von Anwendungsmöglichkeiten verkürzt werden.

Das Krebsforschungszentrum sieht in der MTM Laboratories AG einen geeigneten Partner, um die eigenen Patente vor allem um Aspekte im klinischen Anwendungsbereich zu erweitern. Ziel ist es, das potentielle Nutzungsspektrum eines Patents frühzeitig zu erschließen, um den Technologietransfer zum Wohl des Patienten effizienter zu gestalten. Im Rahmen eines zweijährigen Pilotprojekts übermittelt das Krebsforschungszentrum MTM Laboratories regelmäßig Informationen über ausgewählte Patente im Bereich der molekularen Diagnostik und Therapie. Innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten bewertet das Biotechnologieunternehmen die Erfolgsaussichten der Erfindungen und erarbeitet Vorschläge und Konzepte, wie sich die patentierten Forschungsergebnisse durch klinisch relevante Daten sinnvoll ergänzen lassen. Auf dieser Grundlage erteilt das Krebsforschungszentrum MTM Laboratories Forschungsaufträge, sofern die erforderlichen Experimente nicht durch die eigenen Kapazitäten abgedeckt werden können. Mit diesen Vorleistungen schafft das Zentrum günstige Voraussetzungen, um potentielle Industriepartner für eine Investition in neue Technologien aus dem Zentrum zu gewinnen. MTM Laboratories hat durch den Kooperationsvertrag mit dem Krebsforschungszentrum zudem die Möglichkeit, frühzeitig Lizenzen an Patenten zu erwerben, die für das eigene Betätigungsfeld von Interesse sind.

Eine Lizenzvereinbarung zwischen dem Krebsforschungszentrum und MTM Laboratories zeigt bereits erste Erfolge: Das Zentrum hatte dem Unternehmen Ende 1999 die Nutzungsrechte an drei Patenten überlassen. Diese bildeten den Ausgangspunkt für die Entwicklung von Verfahren zur Früherkennung und Stadieneinteilung von Gebärmutterhalskrebs. Mit CINtec? steht nun eine molekularbiologische Diagnostikmethode zur Verfügung. Ein Test für Forschungszwecke ist bereits erhältlich; an der Zulassung als In-Vitro-Diagnostikum für den europäischen und amerikanischen Markt wird gearbeitet.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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