Kinder im Mittelpunkt
Erforschung von Krebserkrankungen bei Kindern
Erfreulicherweise sind in den vergangenen Jahren die Heilungschancen von Krebs bei Kindern stark gestiegen. Auch beim Neuroblastom, einem bösartigen Tumor des Nervensystems, der bereits im frühen Kindesalter auftritt, gibt es Erfolge. Typisch für diese Krebsart ist, dass das N-MYC-Gen nicht wie normalerweise in doppelter, sondern in bis zu hundertfacher, abnormaler Ausführung vorliegt. Wie "einblick" in seiner neuesten Ausgabe berichtet, haben Professor Manfred Schwab, Leiter der Abteilung Zytogenetik des Deutschen Krebsforschungszentrums, und seine Mitarbeiter untersucht, wie sich die unterschiedliche Kopienzahl auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Dieses Wissen trägt zu einer gezielteren und schonenderen Behandlung bei.
Ein weiteres Thema ist die Neustrukturierung der Gesundheitsforschung. Professor Harald zur Hausen, der wissenschaftliche Stiftungsvorstand des Zentrums, schlägt für den Bereich der außeruniversitären biowissenschaftlich orientierten Forschung vor, "Deutsche Zentren für Gesundheitsforschung" zu bilden. Dies ermögliche eine stärkere internationale Präsenz, mit enger klinischer Anbindung in Zusammenarbeit mit den Universitäten. Diese Effizienzsteigerung diene dem Wohl des Patienten.
Der Artikel "Eine Stiftung als Erbe" über die Wilhelm und Maria Meyenburg-Stiftung eröffnet eine neue Reihe in "einblick" über Stiftungen für die Krebsforschung. Die Meyenburg-Stiftung, die gerade ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert hat, fördert Projekte in der Krebsforschung und Krebsbekämpfung. Zugleich ist der Artikel ein Portrait der Erbin Dr. Marion Meyenburg, der Tochter des Gründerpaares.
Das Magazin berichtet zudem über die genetischen Veränderungen bei der Krebsentstehung. In der neu gegründeten Abteilung von Dr. Monica Hollstein steht das Tumorsuppressorgen p53 im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten. Mit Hilfe von DNS-Chips kann man Veränderungen in der Genexpression als Folge von Mutationen in diesem Gen aufspüren. Dies ist ein neuer vielversprechender Ansatz für das Verständnis der Krebsentstehung, aus dem sich möglicherweise neue Therapieansätze ergeben.
Weitere Themen sind unter anderem die Entwicklung eines neuen Krebsmedikaments mit weniger Nebenwirkungen – das Thioplatin, die computergestützte Operationsplanung – das "Operieren in der dritten Dimension bei Lebertumoren". Abgerundet wird die neue Ausgabe mit Artikeln über die bewusste Ernährung zur Vorbeugung gegen Krebs und den Schutz vor Zellentartung durch Olivenöl.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.