Maßgeschneiderte Entwicklung von Medikamenten
Biotechnologie-Unternehmen mit Beteiligung des Deutschen Krebsforschungszentrums gegründet
Dr. Eberhard Amtmann und Dr. Marc Rösel vom Deutschen Krebsforschungszentrum haben zusammen mit dem Chemiker Dr. Otto Schuster die BioSphings AG, ein neues Biotechnologie-Unternehmen gegründet. Das Deutsche Krebsforschungszentrum wird an BioSphings beteiligt sein. Dr. Otto Schuster ist als Geschäftsführer der PAZ GmbH in Frankfurt auf Arzneimittelerprobungen spezialisiert. Die neue Firma hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Medikamente gegen Krebs, Virusinfektionen und Autoimmunkrankheiten, wie Multiple Sklerose, Rheuma und Morbus Crohn zu entwickeln.
Die beteiligten Wissenschaftler können auf langjährige Erfahrung auf den Gebieten der Signaltransduktion, Immunologie und Arzneimittelentwicklung zurückgreifen. Die von BioSphings verfolgten Therapieansätze haben neue Angriffspunkte für Medikamente zum Ziel, sogenannte Drug Targets aus Enzymen, die am Fettstoffwechsel beteiligt sind, die Phospholipasen. Durch sie wäre es möglich, Krankheiten zielgenau und mit geringen Nebenwirkungen zu behandeln.
BioSphings ist im Besitz mehrerer innovativer Arzneimittel-Patente. Ein Medikament gegen das Herpes-simplex-Virus, welches schmerzhafte Bläschen im Lippen -und Genitalbereich verursacht, hat bereits klinische Studien der Phase I und II erfolgreich durchlaufen. Dieses Medikament greift gezielt in den Aktivierungsmechanismus von Herpes-Viren ein. Mit der Arzneimittelzulassung und Vermarktung wird in drei bis vier Jahren gerechnet.
Das neue Biotechnologie-Unternehmen verfolgt nicht die Strategie der Eigenvermarktung. Deshalb ist Biosphings in erste Lizenzverhandlungen mit potentiellen Kooperationspartnern aus der Pharmabranche eingetreten.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.