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Deutsches Krebsforschungszentrum mit Patenten an der Spitze

Nr. 08 | 22.02.2000 | von (Sta/Vo)

Das Deutsche Krebsforschungszentrum nimmt mit 26 veröffentlichten Patenten im Jahr 1999 eine Spitzenstellung unter den deutschen Forschungsinstituten und –unternehmen im Bereich Biotechnologie ein. Im internationalen Vergleich der "Biotech Top 25" (ohne Berücksichtigung der USA) ist das Deutsche Krebsforschungszentrum so erfolgreich wie die Firmen BASF und Bayer. Lediglich die Max-Planck-Gesellschaft als große Forschungsorganisation steht mit 36 Patenten bereits an fünfter Stelle einer internationalen Rangliste, die von der Zeitschrift "Bio Tech International – The European Magazine for the Life Science Industry", Band 11, Nr. 6, kürzlich veröffentlicht worden ist.

Nach dem Krebsforschungszentrum, das an zwölfter Stelle der internationalen Auflistung erscheint, belegt die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig als weiterer deutscher Forschungsbetrieb Platz 24 mit 14 Patenten. Die Rangliste beruht auf einer Patentdatenbank der Firma Derwent Information Ltd. In London, die wiederum vom Deutschen Patent- und Markenamt alle Patentmeldungen erhält, sobald sie veröffentlicht sind. Dabei wird nur die Erstmeldung erfasst, nicht jedoch die Zulassung der Patente in weiteren Ländern.

Die verstärkten Bemühungen des Krebsforschungszentrums in den letzten Jahren, wissenschaftliche Ergebnisse, insbesondere im Bereich der Biotechnologie, durch schnelle Patentierung zu sichern und so einen Anreiz für Kooperation- oder Lizenzverträge mit Wirtschaftsunternehmen zu bieten, wird in diesem Vergleich rein zahlenmäßig dokumentiert. Das Engagement des Zentrums hat sich außerdem bereits in verschiedenen Lizenzverträgen und interessanten Projekten niedergeschlagen, zum Beispiel in der Beteiligung an der Gründung eines Unternehmens zur Entwicklung neuartiger Krebsfrüherkennungsmethoden (MTM Laboratories, Heidelberg) oder in Kooperationsverträgen, z. B. mit LION Bioscience auf dem Gebiet der Bioinformatik und mit der Firma Merck, Darmstadt, zu Projekten, die speziell auf die Verbesserung von Diagnostik und Therapie bei Darmkrebs abzielen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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