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Aktuelle Studien zur Vorbeugung von Krebs online abrufbar

Datenbank bietet Grundlage für bessere wissenschaftliche Transparenz und Zusammenarbeit

Nr. 03 | 17.01.2000 | von (And/Muth)

Mit dem "Directory of On-Going Research in Cancer Prevention" steht erstmalig eine Quelle für derzeit weltweit laufende Studien zur Krebsvorbeugung zur Verfügung. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) getragene International Agency of Cancer Research (IARC) in Lyon und Privatdozent Dr. Nikolaus Becker, Abteilung Klinische Epidemiologie des Deutschen Krebsforschungszentrums, haben gemeinsam diese Datenbank erstellt.

Das "Directory of On-Going Research in Cancer Prevention" stellt Studien vor, die sich mit Krebsprävention befassen, was zum einen die Vorbeugung von Tumorerkrankungen, unter anderem durch die Ausschaltung von gesundheitsschädlichen Faktoren beinhaltet; zum anderen umfaßt hier Prävention Maßnahmen der Früherkennung und damit die rechtzeitige Behandlung. Die Zusammenstellung informiert auch über Projekte zur Vorbeugung von Tumorerkrankungen durch Chemoprävention, das heißt der Einnahme von Medikamenten, die die Krebsentstehung hemmen. Weiterhin stellt die Datenbank Informationen über Erhebungen zu Krebsrisikofaktoren zur Verfügung.

Ziel des Directory ist es, einen Überblick über Fragestellungen der laufenden Projekte zu geben, Bereiche aufzudecken, in denen noch Forschungsbedarf besteht und die Zusammenarbeit von Forschern auf dem Gebiet der Krebsvorbeugung zu fördern. Die Informationen in englischer Sprache richten sich an Ärzte, Politiker, im Bereich der Gesundheitsvorsorge Tätige, Journalisten und andere interessierte Gruppen.

In der Datenbank sind bislang 104 Projekte aus 23 Ländern registriert. 28 Vorhaben davon befassen sich mit der Früherkennung von Brustkrebs, unter anderem mit der Frage, ob Selbstuntersuchungen der Brust zur Verringerung der Sterblichkeitsrate bei Frauen beitragen. In 20 Projekten geht es um die Vorbeugung von Darmkrebs. Dabei untersuchen Wissenschaftler, ob beispielsweise grüner Tee die Krebsentstehung hemmen kann. 21 Vorhaben befassen sich mit der Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs, darunter ein deutsches Projekt, das die Impfstoffentwicklung gegen Warzenviren, die Auslöser dieser Krebsart, zum Ziel hat. Zur Vorbeugung von Krebserkrankungen wie Haut-, Brust- oder Darmkrebs mit Medikamenten, die die Krebsentstehung hemmen, gibt es 38 Projekte. Zusätzlich zu den Studien informiert die Datenbank über Bezugsquellen weltweit verfügbarer biologischer Materialien, wie zum Beispiel Blutzellen oder Gewebeproben. Diese Materialien können bei unterschiedlichsten Untersuchungen, etwa zum Einfluß von Diäten oder Hormonen auf die Entstehung von Brustkrebs, wertvolle Hinweise liefern.

Die Datenbank ist im Internet abrufbar unter http://www-dep.iarc.fr/prevent.htm. Interessierte Journalisten können das Directory als CD-ROM in der Pressestelle des Deutschen Krebsforschungszentrums per Fax unter 06221-422995 anfordern.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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