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Impfen gegen Krebs?

Über berechtigte und falsche Hoffnungen berichtet der Krebsinformationsdienst im Internet

Nr. 43 | 10.11.1999 | von (Hil)

Bald soll es sie geben, die Impfung gegen Krebs. Doch für wen? Und wann wird geimpft? Hilft eine Impfung auch dabei, Krebs zu heilen? Wenn ja, gilt dies für alle Krebsarten?

Wie vielfältig die Forschungsergebnisse zu diesen Fragen sind, zeigt der Krebsinformationsdienst KID im "Aktuellen Thema" auf seinen Internet-Seiten. Unter http://www.krebsinformation.de können sich Interessierte darüber informieren.

Impfungen sind für die Krebsforschung besonders interessant, wenn sie sich gegen die bisher bekannten Virusarten richten, die eine Rolle bei der Krebsentstehung spielen. So werden gegen einige Formen der ansteckenden Gelbsucht schon Impfstoffe eingesetzt, die auch einen Schutz vor der gefährlichsten Spätfolge einer Infektion bieten, dem Leberkrebs. Auch gegen Papillomviren, die unter anderem für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht werden, läßt sich möglicherweise bald etwas tun. Die Forschung kennt schon über 100 verschiedene Virustypen; erste klinische Studien zur Impfstofftestung sind angelaufen bzw. in Vorbereitung. Immunologische Methoden, die zur Behandlung bereits entstandener Tumoren erprobt werden, bezeichnen Experten inzwischen häufig ebenfalls als Impfung. Ihre Wirkung richtet sich meist auf winzigste Merkmale von Krebszellen, auf die das Immunsystem der betroffenen Patienten ganz spezifisch trainiert werden soll.

Praktisch alle Methoden der Tumorimpfung müssen derzeit allerdings noch genauer erforscht und geprüft werden. Bis ihr Nutzen für Patienten endgültig feststeht, warnt der Krebsinformationsdienst vor verfrühten Hoffnungen. Oft zeigt sich erst in einer solchen Erprobung, wie viele zusätzliche Kniffe und Tricks der modernen Immuntherapie notwendig sind, bis das Immunsystem der Betroffenen auf die Krebszellen reagiert, die ja nicht wirklich fremd im Körper sind, sondern nur verändert. Unter http://www.krebsinformation.de kann das "Aktuelle Thema" des Krebsinformationsdienstes KID im Internet abgerufen werden, ebenso weitere Informationen rund um das Thema Krebs. Patienten, ihre Angehörigen und Freunde sowie alle Interessierte können sich telefonisch unter der Nummer 06221/41 01 21 von Montag bis Freitag von 8.00 bis 20.00 Uhr an KID wenden. Journalisten steht die Pressestelle des Deutschen Krebsforschungszentrums bei Rückfragen zur Verfügung.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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