Das Deutsche Krebsforschungszentrum begeht sein 35-jähriges Bestehen
Festveranstaltung am Freitag, dem 29. Oktober 1999
Rückblick und zur Besinnung, aber gleichzeitig auch ein Aufbruch zu neuen Ufern sein", sagt Professor Harald zur Hausen, Vorsitzender des Vorstands des Krebsforschungszentrums. Er fordert für Deutschland nachdrücklich eine integrierte klinische und anwendungsorientierte Krebs-Grundlagenforschung, zum Beispiel im Sinne von Forschungskliniken, und die Wahrnehmung einer übergeordneten Koordinierungsfunktion, um nationale Netzwerke in der Krebstherapie, der Krebsdiagnostik, der Krebsprävention und in der Vorsorge zu etablieren. Sein Vortrag in der Festveranstaltung am Nachmittag des 29. Oktober 1999 trägt den Titel "Krebsproblem im nächsten Jahrhundert gelöst? Prognosen und Einschätzungen".
Über die Entwicklung der klinischen Orientierung des Deutschen Krebsforschungszentrums berichtet Professor Gerhard van Kaick, Sprecher des Forschungsschwerpunkts Radiologische Diagnostik und Therapie, mit dem Thema "Von ‚Mäusedoktoren’ zu Partnern der Klinik - Aspekte der geschichtlichen Entwicklung des Krebsforschungszentrums".
Vertreter von Bund, Land, Stadt, Universität, Tumorzentrum und des Personalrats werden in Grußworten Bilanz ziehen und sich mit dem in 35 Jahren in der Forschung Geleistetem auseinandersetzen.
Seitdem der Chirurg Professor Karl-Heinrich Bauer 1964 die erste Betriebsstufe einweihte, hat das Krebsforschungszentrum mehrere Veränderungen sowohl in der Struktur als auch in den Forschungsprogrammen erfahren, mit denen es sich aktuellen Herausforderungen in Forschung und Politik gestellt hat. Die Institute wurden aufgelöst und die Abteilungen flexiblen Forschungsschwerpunkten zugeordnet, die klinische Anbindung durch die Gründung des Tumorzentrums Heidelberg-Mannheim gefördert und durch die Gründung von fünf klinischen Kooperationseinheiten vertieft und stärker konkretisiert, um die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis, das heißt die Behandlung von Patienten, zu gewährleisten.
Die Krebsforschung in Deutschland ist inzwischen fast 100 Jahre alt, das letzte Drittel des Jahrhunderts war dominiert von der Entdeckung der genetischen Grundlagen der Krebserkrankungen. Chirurgie, Präzisionsstrahlentherapie und Chemotherapie haben die Zahl der erfolgreich behandelten Krebspatienten bei Frauen an die 50-Prozent-Grenze gebracht, bei Männern liegt diese Rate wegen der hohen Zahl an tabakbedingten Lungenkrebserkrankungen um zehn Prozent niedriger. Die Krebsforscher rechnen jedoch damit, daß in der Zukunft große Fortschritte in der Behandlung einzelner Krebsformen erwartet werden können.
Am Freitag, dem 29. Oktober 1999, findet von 10 Uhr bis 13 Uhr ein wissenschaftliches Symposium zu Einzelfragen der Krebsforschung statt.
Ab 15.30 Uhr ein Festakt mit anschließendem Empfang. Ort: Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Journalisten, die teilnehmen möchten, sind willkommen. Unterlagen, z.B. Vortragsmanuskripte können im Pressereferat des Deutschen Krebsforschungszentrums per Fax: 06221-422995 oder E-Mail: Pressestelle@dkfz-heidelberg.de angefordert werden.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.