Deutsches Krebsforschungszentrum kooperiert verstärkt mit Unternehmen
Das Deutsche Krebsforschungszentrum weitet die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft aus. 1998 sind bereits 50 Kooperationen vereinbart worden. Unter den Partnern sind auch 14 kleine und mittlere Unternehmen. Die Wissenschaftler des Krebsforschungszentrums meldeten im vergangenen Jahr 90 Patente an, davon waren 53 Erstanmeldungen. Entsprechend stiegen die Erlöse aus Forschung und Entwicklung um 28,3 Prozent auf knapp zehn Millionen Mark gegenüber 1997.
"Die Verfahren, die unsere Wissenschaftler zum Beispiel im Bereich Molekularbiologie oder Bioinformatik entwickeln," sagt Dr. Ruth Herzog, Leiterin der Stabsstelle Technologietransfer, "sind weit über die Krebsforschung hinaus anwendbar. Unseren Kooperationspartnern dienen sie zum Einstieg in neue Disziplinen oder zum Ausbau des Produktportfolios." Das Krebsforschungszentrum investiert die Erlöse aus den Kooperationen wieder in die Krebsforschung.
Auch für die Großindustrie stellt die Berücksichtigung anwendungsorientierter Grundlagenforschung aus öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen zunehmend eine Erfolg versprechende Option dar. Die Biotechnologie ist für Unternehmen gleichermaßen Herausforderung wie Belastung. Sie eröffnet überraschende Möglichkeiten, sprengt jedoch in vielen Fällen die gewohnten Etats für Forschung und Entwicklung. Unternehmer mit dem Ohr am Puls der Grundlagenforschung verschaffen sich strategische Vorteile, indem sie sich die Rechte an neuen Verfahren sichern, und folgen so den Zeichen der Zeit mit angemessenem Kosten- und Personalaufwand.
Die Vertreter des Deutschen Krebsforschungszentrums knüpfen auf der Biotechnica vom 5. bis zum 7. Oktober in Hannover im Rahmen der Präsentation der Bioregion Rhein-Neckar-Dreieck in Halle 4 am Stand Nummer C38 weitere Kontakte mit zukünftigen Kooperationspartnern aus Industrie und Forschung.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.