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Forschungsprojekt zum "Programmierten Zelltod" mit 3,3 Millionen DM gefördert

Nr. 24 | 30.08.1999 | von (vib/bart)

Ein Projekt, das Proteine, die den Zelltod beeinflussen und deren Wirksamkeit gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen untersucht, wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wettbewerbs "BioFuture" mit insgesamt rund 3,3 Millionen Mark über einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert. Projektleiter ist Dr. Henning Walczak von der Abteilung Immungenetik. Mit dem Wettbewerb soll jüngeren, bereits in der Forschung erfahrenen Wissenschaftlern die Möglichkeit gegeben werden, in einer eigenen Arbeitsgruppe neue, grundlagenorientierte Forschungsansätze zu bearbeiten. Ein weiteres Ziel ist es, die Wettbewerbsgewinner dazu anzuregen, sich in der Wirtschaft selbständig zu machen.

Die Apoptose, der "programmierte Zelltod", hält das Gleichgewicht zwischen alten und neuen Zellen im Körper aufrecht. Sterben alte oder beschädigte Zellen nicht kontrolliert ab, so kann dies zu übermäßiger Vermehrung von Zellen und damit zum Beispiel zu Krebs oder zu verstärktem Zelltod und damit zum Beispiel zu Immunschwächeerkrankungen führen. Das Signal zur Selbstzerstörung wird durch besondere Bindungen von Signalmolekülen, den Liganden, an Proteine der Zelloberfläche, den Rezeptoren, übermittelt. Einige Rezeptor-Ligandensysteme sind bereits bekannt. Mit dem geförderten Projekt will Walczak weitere Mitglieder dieser Proteinfamilien entdecken und sie auf ihre Bedeutung für die Krebsentstehung und die Entstehung von Autoimmunerkrankungen hin untersuchen.

Walczak plant, die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung schon bald in ein biotechnologisches Unternehmen einbringen zu können. Dieses wird anhand von Apoptosetestsystemen neue Zelltod-wirksame Substanzen entwickeln. Eine Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie ist beim Auffinden solcher Substanzen und deren klinischer Entwicklung geplant. Henning Walczak geht davon aus, daß diese Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung, Biotech-Unternehmen und Pharma-Firmen die Entwicklung von Medikamenten gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen beschleunigt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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