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Der Meyenburg-Preis 1998 geht an Richard D. Wood

Nr. 40 | 03.12.1998 | von (vib)

Der Meyenburg-Preis geht in diesem Jahr an Professor Dr. Richard D. Wood. Er wird verliehen am Dienstag, dem 8. Dezember 1998, von Dr. Marion Meyenburg, Tochter von Wilhelm und Maria Meyenburg, den Gründern der gleichnamigen Stiftung. Die Stiftung würdigt Woods herausragende Arbeiten zum Verständnis der Mechanismen der Reparatur von Erbanlagen, die durch kurz-welliges ultraviolettes Licht oder krebserzeugende Substanzen geschädigt sind. Die Forschungen Woods, der seit 1985 am Imperial Cancer Research Fund in London tätig ist, führen zu grundlegenden Erkenntnissen über die Krebszellentwicklung. Dabei spielen Veränderungen der Erbanlagen und Funktions-störungen des Reparatursystems eine zentrale Rolle. Dieses Wissen ist eine wichtige Voraussetzung für die Vorbeugung und die verbesserte Behandlung von Krebserkrankungen.

Das sogenannte "Excision-Reparatursystem" ist eines der wichtigsten, um Schäden im Erbgut zu beheben. Das Ausbessern der Schäden geschieht in fünf Schritten: Zunächst erkennen Eiweiße den Schaden, andere Moleküle bringen zwei Schnitt-stellen an den Rändern der Beschädigung an und entfernen sie. Dann wird ein gleichwertiges Ersatzstück hergestellt und eingefügt.

Welche Eiweiße als Werkzeuge an der Reparatur beteiligt sind, welchen Beitrag sie leisten, und wie sie aktiviert werden, zeigte Richard D. Wood unter anderem an der zu Hautkrebs führenden Erkrankung, Xeroderma Pigmentosum. Dieses seltene Erbleiden kommt weltweit vor, betroffene Kinder sterben meist noch vor dem sechsten Lebensjahr. Der angeborene Mangel an einem Eiweiß, das für zwei Reparaturschritte zuständig ist, verursacht die Krankheit, die sich in einer Lichtüberempfind-lichkeit der Haut äußert. Bei Einwirkung von Sonnenlicht, kann die Erbanlage durch den ultravioletten Anteil des Lichts geschädigt werden. Die fehlerhafte Reparatur der Erbanlage führt zu trockener und fleckiger Haut sowie schließlich zur Bildung von Tumoren.

Maria Meyenburg aus Krempe verfügte 1975 testamentarisch die Errichtung der Wilhelm und Maria Meyenburg-Stiftung mit Sitz in Heidelberg als Stiftung des Bürgerlichen Rechts. Ziel der Stif-tung ist es, die Krebsforschung zu fördern. So wird jährlich seit 1980 der derzeit mit 40 000 Mark dotierte Meyenburg-Preis für hervoragende Leistungen in der Krebsforschung verliehen.

Die Preisverleihung findet am Dienstag, dem 8. Dezember 1998, um 15.00 Uhr im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungzentrums statt.Interessierte Bürger und Journalisten sind herzlich eingeladen.

Journalisten können weitere Informationen unter der Faxnummer: 06221/422995 anfordern.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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