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Kampf gegen den schwarzen Hautkrebs preisgekrönt

Nr. 36 | 28.10.1998 | von (vib)

Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie hat Professor Dr. Dirk Schadendorf für einen Behandlungsansatz bei Hautkrebs im fortgeschrittenen Stadium mit dem Vincenz-Czerny-Preis geehrt. Der Leiter der klinischen Kooperationseinheit Dermato-Onkologie des Deutschen Krebsforschungszentrums hatte in einer Pilotstudie 16 Patienten mit schwarzem Hautkrebs in Zusammenarbeit mit der Züricher Universitätshautklinik behandelt. Die Mediziner beluden bestimmte Immunzellen der Patienten mit Bruchstücken von der Oberfläche der Tumorzellen und impften die Patienten anschließend damit. Bei sechs Patienten bildeten sich die Tumoren zurück oder verkleinerten sich deutlich. "Das ist ein erster kleiner Schritt", kommentiert Schadendorf das Ergebnis. Derzeit wird in Mannheim bei 20 weiteren Patienten auf diese Weise die Körperabwehr gegen den schwarzen Hautkrebs mobilisiert. Die Untersuchungen sollen zeigen, ob sich diese Behandlung für die Routine der Klinik eignen wird.

Der Vincenz-Czerny-Preis wird seit 1979 jährlich für wissenschaftliche Arbeiten verliehen, die sich mit klinischen, experimentellen oder theoretischen Fragen der Onkologie befassen. Czerny habe, so wird in der Preis-Satzung erläutert, den interdisziplinären Charakter des Faches Onkologie als einer der ersten erkannt. 1906 gründete der Chirurg in Heidelberg eine Spezialklinik für Krebspatienten und ein Institut für experimentelle Krebsforschung.

Den Preis in Höhe von 15000 Mark teilt sich Dirk Schadendorf mit Dr. Angelika Burger von der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg. Burger hat untersucht, wie Brustkrebsarten anhand ihrer genetischen Eigenschaften unterschieden und so einer "maßgerechten" Therapie zugeführt werden können. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Kongreßeröffnung bei der Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen und Österreichischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie am Sonntag, dem 25. Oktober, in Frankfurt statt.

Weitere Informationen zur Preisvergabe: Sekretariat der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie c/o Abteilung Hämatologie und Onkologie, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin, Universität Rostock; Ansprechpartner: Prof. Dr. Mathias Freund: 0 381/494–74 21

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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