Internationales Netzwerk der Krebsinformation
Konferenz der Europäischen Krebsinformations- und Beratungsdienste jährt sich zum 10. Mal.
Vertreter von Krebsinformations- und Beratungsdiensten aus 25 Ländern treffen sich vom 7. bis 9. September in Heidelberg. Ziele der alle anderthalb Jahre stattfindenden Konferenzen sind der internationale Erfahrungsaustausch und die Entwicklung von gemeinsamen Strategien, um Informationen über den aktuellen Wissenstand in Krebsprävention, Krebsdiagnostik, -behandlung und -nachsorge und Krebsbehandlung sowie medizinische und psychosoziale Versorgungsangebote jedem Bürger individuell zugänglich zu machen. Das erste Treffen der damals erst wenigen Krebsinformationsdienste fand 1987 im Deutschen Krebsforschungszentrum statt, -die letzten Tagungen wurden in Granada, London, Amsterdam, Athen, durchgeführt.
Die diesjährige Tagung steht unter dem Motto "Future Aspects of Cancer Communication in Europe". Inhaltliche Schwerpunkte sind die "Wahrhaftigkeit" im Umgang mit den Anfragenden, die sich oft in existentiell bedrohlichen Situationen an die Dienste wenden, die Probleme von Menschen, die eine Krebserkrankung langfristig überlebt haben, sowie die Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechnologien, insbesondere des Internet. Ergänzt wird dies durch Vorträge zu aktuellen wissenschaftlichen Themen, die Fachwelt und Öffentlichkeit in allen Ländern gleichermaßen beschäftigen: Hochdosischemotherapie, aktuelle Entwicklungen in der Immuntherapie und der Gentherapie und Trends der Krebs-mortalität in Europa.
Die wachsende Informationsflut über Krebs wie auch die Veränderungen im Gesundheitswesen mit zunehmender Mittelknappheit schaffen Verunsicherung - und damit auch zunehmenden Bedarf an jedermann zugänglichen, unabhängigen Informationsangeboten, die die Vielfalt entsprechend den individuellen Bedürfnissen auf den Punkt bringen. Immer mehr staatliche und private Organisationen engagieren sich in diesem Bereich. Insbesondere in Ost- und Südosteuropa sind Informationsdienste im Aufbau. Für "Neulinge" wird vor der Konferenz ein eintägiger Workshop angeboten, der Grundlagen und Anforderungen zum Aufbau eines Krebsinformations- und Beratungsdienstes vermittelt.
In allen Ländern nehmen überwiegend Frauen diese Angebote in Anspruch. Sie haben offenbar in den Familien die entscheidende und primäre Funktion in Gesundheitsfragen. Die Tagung soll einen aktuellen Überblick über den Informationsbedarf und die Klientel der einzelnen Dienste in den verschiedenen Ländern und ein Bild von der "Landschaft" der Kommunikation über Krebs liefern.
Die Konferenz findet unter Trägerschaft der Vereinigung der Europäischen Krebsligen statt, in Deutschland vertreten durch die Deutsche Krebshilfe e.V. und die Deutsche Krebsgesellschaft e.V., und wird von der Europäischen Kommission finanziell gefördert. Gastgeber sind das Deutsche Krebsforschungszentrum mit dem hier ansässigen telefonischen Krebsinformationsdienst (KID), der in den 11 Jahren seines Bestehens bereits rund 130000 Anfragen aus der Bevölkerung individuell beantworten konnte.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.