Krebs und Sexualität
Eine neue Informationsbroschüre für Frauen und ihre Partner, soeben vom Deutschen Krebsforschungszentrum veröffentlicht
Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat eine neue Broschüre zum Thema "Krebspatientin und Sexualität” veröffentlicht, die vom Krebsinformationsdienst erarbeitet worden ist. Diese Broschüre ist die erste in einer neuen Informationsreihe für Patienten und ihre Angehörigen, deren Druck die Wilhelm und Maria Meyenburg-Stiftung, Heidelberg, durch ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht hat.
Folgen sollen eine zweite Broschüre über Fragen der Sexualität beim krebskranken Mann und Broschüren, die über einzelne Tumorarten, ihre aktuelle Diagnose, Therapie und Nachsorgemöglichkeiten informieren. Die thematische Auswahl beruht auf dem Bedarf, der durch die Anrufe beim Krebsinformationsdienst dokumentiert ist.
Eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebsgesellschaft, Frankfurt, zur stärkeren Verbreitung der Informationsbroschüren ist im Gespräch.
Der Krebsinformationsdienst (KID) wurde 1986 auf Initiative des Deutschen Krebsforschungszentrums und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit gegründet und hat bisher 120.000 Anrufe zu Krebs beantwortet, der Bedarf ist jedoch bei weitem größer.
Literatur zum Thema Krebs und Sexualität ist bislang für Betroffene nur wenig veröffentlicht worden. Einerseits gibt es keine vorgefertigten Antworten oder Rezepte, wie zum Beispiel eine an Krebs erkrankte Frau sich ihr Leben gestalten sollte, andererseits bedarf sie jedoch der Hilfestellung und Information, wenn Fragen zu einzelnen Lebensaspekten auftauchen.
Nach einer intensiven Behandlungsphase treten Fragen auf wie: Wie wird das Leben weitergehen? Wird es wieder eine "Normalität” des Lebens geben? und auch: Wie werden sich Krankheit und operative Eingriffe auf die Sexualität auswirken? Kann ich überhaupt wieder Sexualität leben?
Die Autoren der Broschüre versuchen, Ängste, Befürchtungen und Probleme von Betroffenen anzusprechen und konkrete Anregungen dafür zu geben, wie eine Betroffene mit körperlichen Veränderungen umgehen könnte. Die möglichen Folgen für die Sexualität durch verschiedene Operationen und Bestrahlungen im Unterleibsbereich, aber auch durch Operationen an der Brust, im Mund-, Kiefer-, oder Gesichtsbereich sowie am Kehlkopf werden ausführlich beschrieben.
Die Wirkungsweisen von Hormontherapie und Chemotherapie sowie ihre Begleiterscheinungen, z.B. in bezug auf die Fruchtbarkeit, werden erläutert.
Eine Sammlung von Adressen, bei denen eine Ratsuchende und ihr Partner Information, Beratung oder weitergehende praktische Unterstützung erhalten, rundet die Texte der Broschüre ab.
Krebspatientin und Sexualität - eine Informationsbroschüre für Frauen und ihre Partner, Redaktion Dr. Klaus-Dieter Humbert (verantwortlich), Dr. Andrea Liebers, Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst, 1997, 64 Seiten.
Die Broschüre kann angefordert werden: Deutsches Krebsforschungszentrum, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg, Fax: 06221-422995
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.