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Radiologen-Kongreß verleiht Stipendium an Dr. Michael V. Knopp

Nr. 11 | 15.04.1997 | von (MPL)

Auf dem Europäischen Radiologen-Kongreß (ECR) vom 2. bis 7. März 1997 in Wien wurde Privat-Dozent Dr. med. Michael V. Knopp mit einem Forschungsstipendium ausgezeichnet. Außerdem erhielten Dr. med. Hans Hawighorst und Dr. M. V. Knopp, Mitarbeiter der Abteilung Onkologische Diagnostik und Therapie des Deutschen Krebsforschungszentrums, Posterpreise.

Der Präsident der Europäischen Vereinigung für Radiologie (E.A.R.), Hans Ringertz, überreichte Dr. Knopp sowie neun weiteren Preisträgern erstmalig ein Forschungsstipendium, das vom ECR Forschungs- und Ausbildungsfond mit Unterstützung der Industrie gestiftet wird. Die mit umgerechnet 35.OOO DM dotierte Förderung unterstützt das Forschungsvorhaben des Mediziners aus dem Krebsforschungszentrum und ermöglicht ihm einen Aufenthalt als Gastwissenschaftler an anderen Forschungseinrichtungen.

Das von Dr. Knopp geplante Projekt untersucht die Diagnosemöglichkeiten von Tumoren der weiblichen Brust mit Hilfe der Kernspintomographie. Bösartige Tumoren bilden vermehrt veränderte kleine Blutgefäße. Ein spezielles Kontrastmittel wird in die Blutbahn gespritzt und führt zu einem kurzfristigen Anstieg und Absinken des Kontrastmittels in diesen Tumoren, was mit Computerprogrammen ausgewertet werden kann. Mit seinem Forschungsvorhaben möchte Dr. Knopp untersuchen, wie die Gefäßbildung sowie gewebsspezifische und molekularbiologische Faktoren die Aufnahme des Kontrastmittels in Tumoren beeinflussen. Ziel ist es, festzustellen, wie stark und wie schnell das Kontrastmittel aufgenommen wird, um Rückschlüsse auf die Eigenschaften des Tumors ziehen zu können.

Von den 980 auf dem Radiologie-Kongreß in Form von wissenschaftlichen Postern ausgestellten Arbeiten wurde das Projekt von Dr. Hans Hawighorst und Mitarbeitern mit der höchsten vergebenen Note "magna cum laude” gewürdigt. Im Rahmen dieser interdisziplinären Studie wurde untersucht, ob sich die Kernspintomographie eignet, die Metastasenbildung im lymphatischen Gewebe sowie das Wachstum von Gebärmutterhalstumoren zu prognostizieren. Dr. Knopp und Mitarbeiter erhielten das "Certificate of merit”, das insgesamt 20 Mal vergeben wurde. Sie entwickelten am Beispiel der Kernspin-Mammographie statistische Methoden, die die Auswertung der radiologischen Meßergebnisse erleichtern.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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